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Kosten nach einem Unfall

Ein Unfall kann schwerwiegende Folgen haben und bleibende Schäden hinterlassen. Erfahren Sie hier, welche Anforderungen für den Umbau einer barrierefreien Wohnung gelten und welche Kosten realistisch sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu einer barrierefreien Wohnung gehören ausreichend große Bewegungsflächen, stufenlose Zugänge, spezielle Türmaße und rollstuhlgeeignete Bodenbeläge.
  • Ein barrierefreier Umbau kann bis zu 150.000 Euro kosten, besonders teuer sind dabei Treppenlifte und der Umbau einzelner Zimmer.
  • Neben einem Rollstuhl wird häufig auch ein behindertengerechtes Fahrzeug benötigt, was bis zu 50.000 Euro kosten kann.
  • Eine private Unfallversicherung bietet finanzielle Sicherheit, wenn Sie Ihre Wohnung nach einem Unfall barrierefrei gestalten müssen.

Anforderungen an eine barrierefreie Wohnung

An die Gestaltung einer barrierefreien Wohnung gibt es bestimmte Anforderungen. Es ist gemäß DIN 18024-2 genau festgelegt, welche Mindestmaße für die Bewegungsflächen einzuhalten sind :

  • Bewegungsfreiraum: In jedem Raum muss eine Bewegungsfläche von mindestens 1,5 x 1,5 Metern vorhanden sein – auch im Flur. Dieser Abstand muss unabhängig von Bewegungsflächen für Türen und andere Objekte sein. Stufen sollten in jedem Fall vermieden werden. Neben dem Bett ist dann genügend Platz, wenn der Rollstuhl auf einer Seite eine Rangierfläche von 1,5 Metern und auf der anderen Seite 1,2 Meter hat .
  • Türen: Damit eine Tür als barrierefrei gilt, muss sie stufenlos erreichbar sein. Türschwellen sind nicht zulässig. Wenn diese aus technischen Gründen nicht zu vermeiden sind, dürfen sie nicht höher als zwei Zentimeter sein oder es muss ein Rampe installiert werden. Des Weiteren müssen barrierefreie Türen mindestens 90 Zentimeter breit sein. Nur so kann ein Rollstuhlnutzer ungehindert hindurchfahren. Türgriffe müssen auf einer Höhe von 85 Zentimetern angebracht werden, damit diese sitzend erreichbar sind . 
  • Bodenbeläge: Die Bodenbeläge sollten rollstuhlgeeignet sein. Das bedeutet, dass sie rutschhemmend und fest verlegt sind. 
  • Bedienungselemente: Steckdosen, Lichtschalter, die Heizkörperregulierung oder auch Fenstergriffe sollte nicht höher als 85 Zentimeter angebracht werden, um aus dem Rollstuhl heraus erreichbar zu sein. Alternativ können auch Hilfsmittel, wie zum Beispiel eine Fernsteuerung, eingesetzt werden. Beispiele für weitere Bedienungselemente: Gegensprechanlagen, Sicherungskasten, Türspione. 

Worauf Sie bei Arbeitsflächen achten sollten

Arbeitsflächen und Waschbecken – beispielsweise in der Küche oder im Badezimmer – sollten entweder unterfahrbar, mobil oder höhenverstellbar sein.

Beispielfall: Invalidität nach Sturz von Leiter

Laut dem Statistischen Bundesamt sind Stürze die Ursache in 80 Prozent aller Unfälle im Haushalt. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Herr Müller stürzt bei leichten Renovierungsarbeiten zu Hause von der Leiter. Er fällt so unglücklich, dass er sich schwere Verletzungen an der Wirbelsäule zuzieht. Im Krankenhaus teilen ihm die Ärzte mit, dass er von der Hüfte abwärts gelähmt ist und von nun an auf einen Rollstuhl angewiesen sein wird.

Die Wohnung der Familie Müller muss so umgebaut werden, dass der Familienvater sich darin problemlos bewegen und seinen täglichen Routinen so selbstständig wie möglich nachgehen kann.

Beispiel: Kosten für den Umbau einer barrierefreien Wohnung

Eine Wohnung barrierefrei zu gestalten, ist mit hohen Kosten verbunden. Denn schließlich soll sich der Betroffene möglichst uneingeschränkt bewegen können.

Die nachfolgende Grafik bietet einen Überblick über mögliche anfallende Kosten* bei einem barrierefreien Umbau eines Hauses/einer Wohnung mit vier Zimmern:

Überblick über die Kosten eines Wohnungsumbaus

Umbau der einzelnen Zimmer

Was in den einzelnen Zimmern umgebaut werden muss, damit diese als barrierefrei gelten, erfahren Sie hier.

  • Wohnzimmer und Schlafzimmer

    In beiden Räumen muss ein rollengeeigneter Fußboden verlegt werden, beispielsweise Laminat oder Parkett. Die Lichtschalter, Ablageflächen, Fenster und Steckdosen müssen so montiert werden, dass sie vom Rollstuhl aus erreichbar sind. Auch die Bedienelemente der Heizung müssen angepasst oder mit einer Fernsteuerung ausgestattet werden.

    Kosten für beide Zimmer: ungefähr 30.000 Euro

    Kosten des Umbaus von Wohn- und Schlafzimmer

     

  • Küche und Bad

    Küche: Die Arbeitsflächen müssen so umgestaltet werden, dass diese mit einem Rollstuhl unterfahrbar oder höhenverstellbar sind. Für die Spüle ist ein langer Brauseschlauch nötig. Elektrogeräte müssen so angebracht werden, dass diese vom Rollstuhl aus erreichbar sind.

    Badezimmer: Idealerweise verfügt ein barrierefreies Badezimmer über eine befahrbare Dusche oder eine Duschwanne. Diese sollte nicht höher als 50 Zentimeter sein . Möglicherweise ist die Installation eines Liftsystems notwendig. Außerdem sollten die Wände stabil genug sein, damit Stütz- und Haltegriffe sicher befestigt werden können. Das Waschbecken muss unterfahrbar sein. 

    In beiden Räumen müssen außerdem Lichtschalter, Steckdosen und weitere Bedienelemente auf eine erreichbare Höhe montiert werden.

    Kosten für beide Zimmer: ungefähr 30.000 Euro

    Kosten des Umbaus von Küche und Bad

     

Barrierefrei im eigenen Heim bewegen

Liegt die Wohnung in einem oberen Stockwerk oder geht sie über zwei Etagen, muss ein Treppenlift installiert werden. Außerdem wird bei Stufen am Hauseingang eine Rampe benötigt, damit diese nicht zur unüberwindbaren Hürde werden.

Kosten: ungefähr 39.000 Euro

Montagekosten für einen Treppenlift und eine Rampe

Mobil bleiben: Rollstuhl und behindertengerechtes Fahrzeug

Um mobil zu bleiben, wird neben einem Rollstuhl ein behindertengerechtes Fahrzeug benötigt. Hier werden Steuerelemente für die Hand eingebaut, die als Ersatz der Fußpedale dienen. Außerdem ist der Einbau eines Einstiegs- und Verladesystems für den Rollstuhl notwendig. Die Sitzschienen des Fahrersitzes müssen angepasst und ein beweglicher oder rotierender Sitz eingebaut werden.

Kosten für Rollstuhl und Fahrzeug: ungefähr 47.000 Euro

Kosten für ein behindertengerechtes Fahrzeug und einen Rollstuhl

Finanzielle Unterstützung durch die Unfallversicherung

Insgesamt liegen die Kosten unseres Beispielfalls bei 146.000 Euro – allein für den Umbau der Wohnung und des Fahrzeugs. Eine private Unfallversicherung sichert Sie für den Ernstfall ab. Vereinbaren Sie beispielsweise eine Grundsumme von 100.000 Euro mit einer Progression von 225 Prozent, erhalten Sie bei einer Vollinvalidität eine Versicherungssumme von 225.000 Euro ausbezahlt. Damit sind die Kosten für den Umbau abgedeckt.

Unser Ratgeber zum Download (PDF)

Ratgeber: Kosten nach einem UnfallPDF Download

Alle Informationen zu den Kosten nach einem Unfall finden Sie auch in unserem PDF-Ratgeber. Dieser steht Ihnen kostenlos zum Download zur Verfügung.

  • Anforderung an eine barrierefreie Wohnung
  • Kosten für den Umbau einer barrierefreien Wohnung
  • Mobil bleiben mit Rollstuhl und behindertengerechtes Fahrzeug

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