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Unfallversicherung: Zahl der Schulunfälle steigt wieder an

München, 10.10.2022 | 14:06 | mst

Laut den vorläufigen Zahlen der gesetzlichen Unfallversicherung sind die Schulunfälle im ersten Halbjahr 2022 wieder deutlich angestiegen. Die Arbeitsunfälle blieben dagegen fast auf dem Niveau des Vorjahres, während sich Corona weiterhin bei den Berufskrankheiten bemerkbar macht.

Zwei Schulkinder fahren mit Tretrollern auf der Straße.Schulkinder auf Tretrollern: Die Zahl der Schulunfälle hat beinahe wieder das Niveau aus Vor-Corona-Zeiten erreicht.
Im ersten Halbjahr 2022 kam es zu knapp 400.000 meldepflichtigen Arbeitsunfällen. Mit einem geringen Plus von 0,2 Prozent ist dies nahezu das Niveau des Vorjahres. Das zeigen die vorläufigen Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
 
Die Zahl der Schulunfälle stieg hingegen deutlich um mehr als 150 Prozent auf insgesamt 470.000. Die DGUV weist jedoch darauf hin, dass diese Zahlen immer noch leicht unter den Werten aus den Jahren vor der Corona-Pandemie liegen würden. „Wir sehen also wahrscheinlich den Effekt einer Normalisierung im Schulbetrieb nach den Schließungen vieler Bildungseinrichtungen“, sagte Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV.
 
Die Schulwegeunfälle – also Unfälle auf dem Weg zur Schule oder Kita und von dort wieder zurück – stiegen um 130 Prozent auf rund 39.000. Bei Schul- und Schulwegeunfälle verstarben insgesamt 14 Versicherte – sechs mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der neu ausgezahlten Unfallrenten für versicherte Kinder und Jugendliche sank um 24 Prozent auf 249.
 
Die Unfälle auf dem Arbeitsweg gingen um rund acht Prozent auf knapp 80.000 Fälle zurück. Die tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle sanken um 46 auf 255 Fälle. Die Zahl der neuen Unfallrenten für versicherte Arbeitnehmer verringerte sich um 15 Prozent auf 6.899.

Bei den Berufskrankheiten spiegelt sich Corona-Pandemie wider

Bei den Berufskrankheiten zeigen sich nach wie vor die Folgen von Corona. Bei den Berufs­genossenschaften und Unfallkassen gingen 40 Prozent mehr Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit ein als im Vorjahr. Von den insgesamt 215.000 Verdachtsanzeigen entfiel mit 175.000 Fällen der Großteil auf Covid-19-Erkrankungen.
 
Die gesetzliche Unfallversicherung erkannte im ersten Halbjahr rund 86.000 Fälle einer Berufskrankheit an, darunter 75.000 Erkrankungen an Covid-19.

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