Heute ist der alljährliche „Tag des Vergiftungsschutzes für Kinder im Haushalt“. Der Aktionstag wurde vom Forum Unfallprävention im Deutschen Grünen Kreuz (DGK) initiiert, um auf das hohe Vergiftungsrisiko bei Kindern aufmerksam zu machen. CHECK24 hat Tipps zusammengestellt, wie Sie Vergiftungen bei Ihrem Nachwuchs vorbeugen können.
Putzmittel sollten kindersicher aufbewahrt werden, um Vergiftungen zu vermeiden. Die meisten Unfälle passieren im Haushalt. Gerade Kleinkinder haben ein erhöhtes Vergiftungsrisiko: Laut DGK betreffen rund 90 Prozent aller Vergiftungsfälle Kinder im Alter von zehn Monaten bis viereinhalb Jahren. Ein Grund: Sie kommen zu leicht an Reinigungsmittel und Medikamente heran. Spülmittel, Allzweckreiniger und Waschmittel finden sich in jedem Haushalt und stellen insbesondere für den Nachwuchs eine Gefahr dar. Gerade in Situationen, in denen Erwachsene abgelenkt sind, kann leicht etwas passieren.
Drei einfache Tipps zum Vergiftungsschutz
Mit den folgenden einfachen Tipps zum Vergiftungsschutz können Sie aktiv das Vergiftungsrisiko Ihrer Kinder im Haushalt senken:
sichere Aufbewahrung: Bewahren Sie alle Haushaltsreiniger und Medikamente immer außerhalb der Reichweite von Kindern sowie in abschließbaren Schränken auf. Manche Hersteller von Küchenmöbeln bieten auch verschließbare Gitterkörbe an. Verwenden Sie zudem ausschließlich Originalbehälter – bei einem Umfüllen der Putzmittel in Marmeladengläser oder Getränkeflaschen ist die Verwechslungsgefahr zu hoch.
sicherer Verschluss: Achten Sie bei Putzmitteln auf einen kindersicheren Verschluss und verschließen Sie die Behälter nach dem Gebrauch sofort wieder.
sicherer durch Bitterstoff: Hersteller von Wasch- und Reinigungsmitteln fügen ihren Produkten Bitterstoffe zu. Dann schmecken sie nicht und Kinder spucken sie eher wieder aus.
Tipp: Um das Vergiftungsrisiko generell zu senken, sollten Sie am besten Reinigungsmittel verwenden, die die Gesundheit nicht beeinträchtigen – und zudem die Umwelt weniger belasten. Die EU vergibt für solche Produkte das EU Ecolabel.
Was tun bei Vergiftungen?
Sollten Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen den Verdacht haben, dass sich Ihr Kind vergiftet hat, sollten Sie diese Tipps beachten:
?Rufen Sie ärztliche Hilfe über die Notrufnummer 112 oder bringen Sie Ihr Kind sofort zum Kinderarzt. Nehmen Sie alle vermuteten Reste des Eingenommen oder Erbrochenen mit zum Arzt.
?Ist der Giftstoff bekannt, aber Ihr Kind zeigt keine Vergiftungserscheinungen, sollten Sie den Kinderarzt oder Giftnotruf anrufen. Letzteren erreichen Sie unter Ihrer regionalen Vorwahl und der Nummer 19240 (Beispiel München: 089/19240). Halten Sie die Verpackung der giftigen Substanz bereit.
?Lösen Sie kein Erbrechen aus. Die giftige Substanz würde sonst ein zweites Mal Hals und Rachen passieren und eventuell noch mehr Schaden anrichten.
?Geben Sie Ihrem Kind Leitungswasser oder Tee zu trinken, um die Schadstoffe zu verdünnen. Von Milch ist dagegen abzuraten, denn diese führt bei einigen Substanzen zu einer schnelleren Aufnahme des Stoffes im Blut. Auch kohlensäurehaltige Getränke sollten vermieden werden: Eine Schaumbildung könnte zum Eindringen der schädlichen Substanz in die Lunge führen.
Testen Sie Ihr Wissen
Spezielle Gefahrensymbole auf Reinigungsmittelverpackungen warnen vor möglichen Risiken. Wie gut kennen Sie sich damit aus? Machen Sie den Test!
a)
b)
c)
d)
e)
f)
Hier sind ein paar Tipps, wo Sie diese Symbole im Haushalt finden:
1)Dieses Symbol finden Sie zum Beispiel auf Schimmelentferner oder Abflussreiniger.
2)Dieses Symbol befindet sich beispielsweise auf Nagellackentferner und Raumspray.
3)Dieses Symbol finden Sie zum Beispiel auf Haar- oder Deospray sowie Backofenreiniger.
4)Dieses Symbol befindet sich beispielsweise auf Bleichmitteln, WC- oder Glasreiniger.
5)Dieses Symbol finden Sie zum Beispiel auf Klebestiften oder Geschirrreiniger-Tabs.
6)Dieses Symbol befindet sich beispielsweise auf Fleckenentfernern und Mitteln gegen Ungeziefer.
Hier ist die Auflösung:
1)ätzend
2)gesundheitsgefährdend
3)leicht-/ hochentzündlich
4)brandfördernd
5)gesundheitsschädlich
6)giftig / sehr giftig
Tipp: Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem kostenlosen Ratgeber-PDF "Sicher zu Hause und unterwegs: Unfallprävention für Kinder". Darin finden Sie auch zahlreiche Tipps, wie Sie neben Vergiftungen auch anderen Unfallarten vorbeugen können.