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01.07.2022 | München | Energie

Energiekosten bleiben auf Rekordniveau – Tankrabatt senkt Mobilitätskosten nur teilweise

  • Preise für Strom, Heizen und Mobilität sind im Juni leicht gesunken, bleiben aber auf Rekordniveau
Die jährlichen Energiekosten für einen Musterhaushalt lagen im Juni 2022 bei durchschnittlich 6.589 Euro. Das sind knapp zwei Prozent weniger als im Vormonat, aber 58 Prozent bzw. 2.422 Euro mehr als im Juni 2021. Damals betrugen die Kosten noch 4.167 Euro.

„Die Energiekosten steigen seit 2020 stetig und sind seit Ende 2021 regelrecht explodiert“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland haben die Energiepreise weiter nach oben getrieben. Ein vollständiger Lieferstopp kann die Situation noch verschärfen."

Mobilität (Benzin, Diesel, Strom):

– Stark gestiegen sind mit rund 32 Prozent die Kosten für Mobilität. Lagen diese im Juni 2021 noch durchschnittlich bei 1.323 Euro, muss ein Musterhaushalt aktuell 1.749 Euro dafür aufwenden. Das liegt hauptsächlich am starken Preisanstieg für Benzin (+27 Prozent) und Diesel (+48 Prozent).

– Im Gegensatz zum Vormonat sind die Kosten für Mobilität leicht gesunken (minus sechs Prozent). Hauptgrund dafür ist der Tankrabatt. Dieser ist beim Diesel kaum spürbar (minus ein Prozent zum Mai). Benzin ist im Schnitt sieben Prozent günstiger als im Mai.

„Die Spritpreissenkungen sind für Diesel kaum und für Super nur teilweise bei den Kund*innen angekommen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Für die Tankstellenbetreiber und Mineralölkonzerne ist die Weitergabe der Entlastung für Diesel und Benzin nicht verpflichtend. Daher wurde das Vor-Krisen-Niveau der Spritpreise auch nicht erreicht.

Heizen (Heizöl, Gas):

– Am stärksten sind die Preise für das Heizen gestiegen – um 113 Prozent. Im Juni 2021 musste der Musterhaushalt im Schnitt für Gas und Heizöl noch 1.321 Euro aufwenden, aktuell sind es bereits 2.813 Euro.

– Der durchschnittliche Heizölpreis (2.000 Liter) ist im Juni um elf Prozent gestiegen. Das liegt an dem ebenfalls gestiegenen Rohölpreis, der im Juni den höchsten Stand seit drei Monaten erreichte. Das Öl-Embargo der EU gegen Russland und das verminderte Angebot von russischem Öl steigerten den Preis. Im Juni 2022 lag der Höchstwert für Öl der Sorte Brent mit rund 124 Dollar pro Barrel rund 63 Prozent über dem Junihöchstwert des Vorjahres.

– Der Börsenpreis für Gas befindet sich seit Monaten auf hohem Niveau und ist im Juni nochmal stark gestiegen. Im Juni wurden durchschnittlich 102 Euro pro MWh Gas im Großhandel fällig (+256 Prozent zum Vorjahr) (European Gas Spot Index THE).

Strom:

– Die Kosten für Strom lagen mit im Schnitt 2.027 Euro im Juni 33 Prozent über dem Vorjahresmonat (1.523 Euro). Auch der Börsenstrompreis bewegt sich auf hohem Niveau. Im Juni des aktuellen Jahres kostete eine Megawattstunde 217 Euro. Im Vorjahresmonat wurden nur 72 Euro fällig – ein Plus von 201 Prozent (Leipziger Strombörse EEX Day Ahead volumengewichtet).

– Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: der Russland-Ukraine-Krieg, die Reduktion von Gaslieferungen durch Nordstream 1, die steigenden Preise für Erdgas, Steinkohle sowie CO2-Emissionszertifikate, die steigende Nachfrage nach Elektrizität, dazu kommen geringere Erzeugungskapazitäten aufgrund des Steinkohleausstiegs.
Im monatlichen Energiekostenindex von CHECK24 beobachten wir, wie viel ein Musterhaushalt im Jahr für Strom und jeweils gewichtet entsprechend der bundesweiten Verteilung für Heizen (Gas und Heizöl) sowie Mobilität (Benzin, Diesel, Strom) ausgeben muss. Die Daten werden rückblickend bis einschließlich Juni 2010 erhoben.
 

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