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Johanna Ramoser
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14.11.2023 | München | Energie, Strom, Gas

Energie: Preissenkungen jetzt auch in der Grundversorgung – Alternativtarife weiter deutlich günstiger

Nachdem die Preise für Gas und Strom bei alternativen Versorgern in den vergangenen Monaten bereits deutlich gesunken sind, ziehen nun auch Grundversorger nach. Gas und Strom in der Grundversorgung bleiben aber weiterhin teuer.

CHECK24 fasst die wichtigsten Entwicklungen der Energiepreise für Verbraucher*innen zusammen:
  • 279 Fälle von Preissenkungen bei Gas seit 1. September 2023 in der Grundversorgung
  • Gas: Wechsel zum Alternativversorger spart Musterfamilie 988 Euro im Jahr
  • aktueller Großhandelspreis für Gas: durchschnittlich 42 Euro pro MWh
  • Anhebung der CO2-Abgabe: Mehrkosten von 190,40 Euro für einen Musterhaushalt
  • Gaspreisbremse & MwSt.-Erhöhung: Gaskosten steigen für Verbraucher*innen um 204 Euro
  • 202 Fälle von Preissenkungen bei Stromgrundversorgern seit 1. September 2023
  • Strom: Verbraucher*innen sparen 728 Euro jährlich durch Wechsel von Grundversorgung zu alternativen Anbietern
  • aktueller Großhandelspreis für Strom: durchschnittlich 74 Euro pro MWh
  • Preisbremse: Verbraucher*innen werden in der Grundversorgung um 45 Euro entlastet

Gas:

– In 279 Fällen haben Grundversorger seit 1. September 2023 die Gaspreise gesenkt oder Preissenkungen angekündigt. Erst 40 Prozent aller Grundversorger haben seit September Preissenkungen vollzogen oder angekündigt. Im Durchschnitt betragen diese zehn Prozent und betreffen rund 3,6 Mio. Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh bedeutet das eine Entlastung von durchschnittlich 270 Euro pro Jahr.

– Für Dezember gibt es 21 Fälle von Preissenkungen der Grundversorgung, für Januar 64 – im Schnitt um rund sieben Prozent. Entlastet werden etwa 1,3 Mio. Haushalte.

– Aktuell liegen noch 75 Prozent der Gasgrundversorgungstarife über der Preisbremse.

– Trotz Gaspreisbremse gibt es seit 1. September 2023 elf Fälle von Gaspreiserhöhungen in der Grundversorgung. Betroffen von den Erhöhungen sind rund 172.000 Haushalte. Die Erhöhungen betragen im Schnitt neun Prozent. Das entspricht Mehrkosten von 193 Euro im Jahr.

– Im November zahlt ein vierköpfiger Musterhaushalt (Verbrauch: 20.000 kWh) im Schnitt 2.890 Euro für Gas in der Grundversorgung.

– Bei alternativen Anbietern zahlt ein Musterhaushalt für 20.000 kWh Gas im Schnitt 1.902 Euro – 34 Prozent weniger als in der Grundversorgung. Eine vierköpfige Familie spart durch den Wechsel zu alternativen Anbietern im Schnitt 988 Euro.

„Die Gaspreise für Neukund*innen sind aktuell besonders niedrig“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Bei fast allen alternativen Anbietern sind die Preise so günstig, dass die Gaspreisbremse nicht mehr greift. Verbraucher*innen sollten jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. So können sie beim Gas im Schnitt 988 Euro sparen."

– Der Großhandelspreis für Gas liegt aktuell bei durchschnittlich 42 Euro pro MWh (European Gas Spot Index THE). Zu Beginn des Jahres kostete die Megawattstunde im Schnitt noch 65 Euro. Gas ist an der Börse aktuell im Schnitt 35 Prozent günstiger als noch zu Beginn des Jahres.
 
CO2-Abgabe

– Ein Musterhaushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh muss durch die Anhebung der CO2-Abgabe auf 40 Euro je Tonne im Jahr 2024 insgesamt 190,40 Euro an Kosten zahlen. Das sind knapp 24 Euro bzw. 14 Prozent mehr als bei der ursprünglich geplanten Abgabe von 35 Euro. Bei einer CO2-Abgabe von 35 Euro die Tonne lägen die Kosten für die Musterfamilie bei 166,60 Euro. 

Gaspreisbremse und Mehrwertsteuer

– Die Preisbremse für Gas soll bis Ende April 2024 verlängert werden, gleichzeitig wird die Mehrwertsteuer bei Gas zum 1.1.2024 von sieben Prozent auf den normalen Satz von 19 Prozent erhöht.

– Eine Verlängerung der Gaspreisbremse entlastet Verbraucher*innen durchschnittlich um 50 Euro (netto). Ein Musterhaushalt würde ohne Preisbremse im kommenden Jahr im Schnitt 2.249 Euro netto für 20.000 kWh Gas zahlen. Durch die Deckelung des Gaspreises bis Ende April hat die Familie nur 2.199 Euro an Gaskosten (netto). Inklusive der Mehrwertsteuer von 19 Prozent liegt die Entlastung für Gaskund*innen bei 59 Euro im Jahr.

– Die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Gas von sieben auf 19 Prozent lässt die Gaskosten jedoch stark steigen. Der Musterhaushalt hätte bei sieben Prozent Mehrwertsteuer und einer Preisbremse bis April Gaskosten von durchschnittlich 2.353 Euro im Jahr. Diese Kosten steigen aufgrund der Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf 2.617 Euro jährlich. Das sind Mehrkosten von 264 Euro im Jahr.

– So hat ein Musterhaushalt im kommenden Jahr trotz verlängerter Gaspreisbremse (-59 Euro) Mehrkosten von insgesamt 204 Euro.


Strom:

– Seit 1. September 2023 wurden 202 Fälle von Strompreissenkungen in der Grundversorgung vollzogen oder angekündigt. Erst rund ein Viertel der Grundversorger hat die Preise gesenkt oder eine Senkung angekündigt. Die Senkungen betragen im Schnitt acht Prozent und entlasten rund 4,3 Mio. Haushalte in Deutschland. Ein vierköpfiger Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh wird um durchschnittlich 141 Euro entlastet.

– Für Dezember gibt es drei Fälle von Preissenkungen der Grundversorgung, für Januar 68 – im Schnitt um rund sechs Prozent. Entlastet werden etwa 850.000 Haushalte.

–  Aktuell liegen noch 97 Prozent der Stromgrundversorgungstarife über der Preisbremse.

– Insgesamt gibt es vier Fälle von Strompreiserhöhungen seit 1. September 2023. Von diesen Erhöhungen oder angekündigten Erhöhungen sind ca. 129.000 Haushalte betroffen. Die Erhöhungen betragen im Schnitt vier Prozent – trotz Strompreisbremse. Das entspricht Mehrkosten von durchschnittlich 66 Euro für eine Familie.

– Im Schnitt zahlt eine Familie im November für 5.000 kWh Strom 2.259 Euro in der Grundversorgung.

– Bei alternativen Anbietern wurden für 5.000 kWh Strom durchschnittlich nur 1.531 Euro fällig – 32 Prozent weniger als in der Grundversorgung. Der Musterhaushalt spart durch einen Wechsel von der Grundversorgung zu alternativen Anbietern aktuell im Schnitt 728 Euro im Jahr.

„Die Grundversorger senken zwar die Preise, trotzdem sind die Stromtarife der alternativen Anbieter meist deutlich günstiger", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „97 Prozent der alternativen Tarife liegen aktuell unter der Preisbremse. Verbraucher*innen sollten jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln, um mit dem Ende der Preisbremse nicht von hohen Kosten überrascht zu werden. Es können aktuell im Schnitt 728 Euro beim Strom gespart werden ein Wechsel lohnt sich."

– Der Großhandelspreis für Strom (EEX, Day Ahead Auktion volumengewichtet) liegt aktuell bei durchschnittlich 74 Euro pro MWh. Zu Beginn des Jahres kostete die Megawattstunde im Schnitt noch 116 Euro. Strom ist an der Börse aktuell im Schnitt 36 Prozent günstiger als noch zu Beginn des Jahres.

Strompreisbremse

– Stromkund*innen können sich durch die Verlängerung der Strompreisbremsen um vier Monate über eine kleine Entlastung freuen. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh wird durch die Verlängerung der Preisbremse bis Ende April 2024 um 18 Euro entlastet. Ohne Preisbremse würde der Haushalt im kommenden Jahr 1.920 Euro zahlen, mit Bremsen liegen die Kosten bei 1.902 Euro.

– Kund*innen in der Grundversorgung profitieren am meisten von der Verlängerung der Bremse, da dort viele Tarife noch über der Strompreisbremse liegen. Insgesamt werden Verbraucher*innen in der Grundversorgung um 45 Euro entlastet
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