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02.06.2022 | München | Energie

Energie- und Mobilitätskosten auf Rekordniveau – Entlastung durch Tankrabatt unsicher, Öl-Embargo treibt Preise

Die Preise für Strom, Heizen und Mobilität sind im Mai wieder leicht gestiegen und bleiben auf Rekordniveau
- Die jährlichen Energiekosten für einen Musterhaushalt lagen im Mai 2022 bei durchschnittlich 6.691 Euro. Das sind knapp ein Prozent mehr als im Vormonat, aber 63 Prozent bzw. 2.595 Euro mehr als im Mai 2021. Damals betrugen die Kosten noch 4.096 Euro.

- „Die Energiekosten steigen seit 2020 stetig und sind seit Ende 2021 regelrecht explodiert“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland haben die Energiepreise weiter nach oben getrieben. Ein möglicher Lieferstopp kann die Situation noch verschärfen."

Mobilität (Benzin, Diesel, Strom):


- Stark gestiegen sind mit rund 43 Prozent die Kosten für Mobilität. Lagen diese im Mai 2021 noch durchschnittlich bei 1.299 Euro, muss ein Musterhaushalt aktuell 1.854 Euro dafür aufwenden. Das liegt hauptsächlich am starken Preisanstieg für Benzin (+40 Prozent) und Diesel (+49 Prozent).

„Ob die Spritpreissenkungen bei den Kund*innen während des gesamten Entlastungszeitraums bestehen bleiben, ist unsicher“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Da für die Tankstellenbetreiber die Entlastung für Benzin und Diesel nicht verpflichtend ist, könnte es große Preisunterschiede geben. Das Kartellamt ist dafür zuständig, die Spritpreise im Auge zu behalten und im Zweifelsfall einzuschreiten. Dass durch den Tankrabatt das Vor-Krisen-Niveau erreicht wird, ist jedoch unwahrscheinlich, da die Preiserhöhungen der vergangenen Monate teils deutlich höher ausgefallen sind.“

Heizen (Heizöl, Gas):

- Am stärksten sind die Preise für das Heizen gestiegen – um 116 Prozent. Im Mai 2021 musste der Musterhaushalt im Schnitt für Gas und Heizöl noch 1.278 Euro aufwenden, aktuell sind es bereits 2.765 Euro.

- Der Rohölpreis befindet sich auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten. Das Öl-Embargo der EU gegen Russland könnte diesen Trend noch weiter verstärken und das verminderte Angebot von russischem Öl steigert den Preis. Gleichzeitig treibt der steigende Bedarf Chinas nach dem Lockdown den Preis in die Höhe. Infolge des hohen Rohölpreises könnte der Preis für Heizöl ebenfalls ansteigen. 

- Der Börsenpreis für Gas befindet sich seit Monaten auf hohem Niveau. Im Mai wurden durchschnittlich 90,47 Euro pro MWh Gas im Großhandel fällig (+78 Prozent zum Vorjahr) (European Gas Spot Index THE). Öl der Sorte Brent ist mit rund 117 Dollar pro Barrel derzeit rund 69 Prozent teurer als vor einem Jahr

Strom:

- Die Kosten für Strom lagen mit im Schnitt 2.072 Euro im Mai 36 Prozent über dem Vorjahresmonat (1.519 Euro). Auch der Börsenstrompreis bewegt sich auf hohem Niveau. Im Mai des aktuellen Jahres kostete eine Megawattstunde 171,68 Euro. Im Vorjahresmonat wurden nur 50,72 Euro fällig – ein Plus von 238 Prozent (Leipziger Strombörse EEX Day Ahead volumengewichtet).

- Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: der Russland-Ukraine-Krieg, die steigenden Preise für Erdgas, Steinkohle sowie CO2-Emissionszertifikate, die steigende Nachfrage nach Elektrizität, dazu kommen geringere Erzeugungskapazitäten aufgrund des Steinkohleausstiegs.

Im monatlichen Energiekostenindex von CHECK24 beobachten wir, wie viel ein Musterhaushalt im Jahr für Strom und jeweils gewichtet entsprechend der bundesweiten Verteilung für Heizen (Gas und Heizöl) sowie Mobilität (Benzin, Diesel, Strom) ausgeben muss. Die Daten werden rückblickend bis einschließlich Juni 2010 erhoben.
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