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27.07.2023 | München | Energie

Energiepreisbremsen: Tarife alternativer Anbieter liegen fast immer unterhalb

  • Bei Strom und Gas liegen 91 Prozent der Tarife unterhalb der Preisbremsen
  • Durch Anbieterwechsel bei Strom durchschnittlich 836 Euro sparen, bei Gas 1.309 Euro
Wirtschaftsminister Robert Habeck will die Energiepreisbremsen für Strom und Gas bis Ostern 2024 verlängern. Bereits jetzt liegen fast alle Tarife alternativer Anbieter unterhalb der Preisbremsen. Deshalb sollten Verbraucher*innen Tarife vergleichen und wechseln. 

„Aktuell liegen nahezu alle Tarife alternativer Anbieter deutlich unterhalb der Energiepreisbremsen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Eine Verlängerung der Preisbremsen ist folglich nicht notwendig. Die Bremsen wiegen Kund*innen in falscher Sicherheit, weil sie aktuell deutlich günstigere Tarife beziehen könnten. Deswegen sollten Verbraucher*innen jetzt Tarife vergleichen und wechseln, da sie beim Auslaufen der Preisbremsen sonst die gesamten Strom- und Gaskosten tragen müssen.“
  1. Strompreise

– Eine Musterfamilie mit einem Verbrauch von 5.000 kWh Strom zahlt bei alternativen Anbietern aktuell im Schnitt 1.533 Euro. Dabei greift die Strompreisbremse nicht mehr. Beim Grundversorger zahlen Stromkund*innen für dieselbe Menge Strom inklusive Bremse durchschnittlich 2.156 Euro. Ohne Strompreisbremse liegt der Preis bei 2.369 Euro. Beim Auslaufen der Strompreisbremse müsste der Musterhaushalt diese Kosten komplett übernehmen. Ein Wechsel spart jedoch im Schnitt 836 Euro.

– Der Strompreis für Neukund*innen liegt mit durchschnittlich 31 Cent pro Kilowattstunden auf Vorkrisenniveau. So niedrig war der Strompreis für Neukund*innen zuletzt im November 2021.

– Bei Strom liegen 91 Prozent der Tarife alternativer Anbieter bei einem Arbeitspreis unterhalb von 40 Cent pro kWh. Gleichzeitig liegen noch 62 Prozent der Grundversorgungstarife über 40 Cent pro kWh.

– Der Strompreis an der Börse (EEX, Day Ahead Auktion volumengewichtet) befindet sich ebenfalls auf einem niedrigen Niveau. Im Juli 2021 lag der durchschnittliche Börsenstrompreis für eine Megawattstunde bei 80 Euro. Die Energiekrise sorgte dafür, dass der Strompreis im Juli vergangenen Jahres bei 304 Euro lag. Im Juli 2023 werden für eine Megawattstunde Strom im Schnitt 75 Euro fällig. Das ist ein Minus von 75 Prozent zu Juli 2022 und sechs Prozent weniger als im Juli 2021.
  1. Gaspreise

– Ein Musterhaushalt (20.000 kWh) zahlt bei alternativen Anbietern im Juli 2023 durchschnittlich 1.880 Euro pro Jahr. Die Gaspreisbremse greift dabei nicht mehr. Für die gleiche Menge Gas zahlen Kund*innen beim Grundversorger inklusive Bremse im Schnitt 2.655 Euro. Ohne Bremse liegt der Preis bei 3.189 Euro. Beim Auslaufen der Gaspreisbremse müssen Kund*innen diese Kosten allein tragen. Deshalb sollten Verbraucher*innen jetzt Tarife vergleichen und wechseln. So sparen sie im Schnitt 1.309 Euro an Gaskosten.

– Der Neukundenpreis für Gas ist aktuell so niedrig wie seit eineinhalb Jahren nicht. Verbraucher*innen zahlen im Schnitt 9,4 Cent die Kilowattstunde, so wenig wie zuletzt im Dezember 2021.

– Bei Gas liegen 91 Prozent der Tarife alternativer Anbieter bei einem Arbeitspreis unterhalb von 12 Cent pro kWh. Gleichzeitig liegen noch 75 Prozent der Grundversorgungstarife über 12 Cent pro kWh.

– Der Gaspreis im Großhandel ist aktuell unter 30 Euro die Megawattstunde (Dutch TTF Natural Gas Futures für August). Im vergangenen Juli wurden an der Gasbörse noch 118 Euro fällig. Damit ist der Gaspreis aktuell 75 Prozent niedriger als im Juli 2022.
 
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