Verbraucher*innen sorgen sich über steigende Energiepreise.
1 Dabei liegen die Gas- und Strompreise im ersten Quartal 2024 deutlich unter denen der Vorjahre.
Gas ist im ersten Quartal 2024 knapp ein Drittel günstiger als im Vorjahr
Eine Familie mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh, die im ersten Quartal 2024 einen Gasvertrag abgeschlossen hat, zahlte durchschnittlich 2.117 Euro. Das ist deutlich weniger als im jeweils ersten Quartal der beiden Vorjahre. In den ersten drei Monaten 2023 waren es noch 3.070 Euro – minus 31 Prozent. Auch in den ersten drei Monaten 2022 mussten Gaskund*innen mit durchschnittlich 2.940 Euro deutlich mehr zahlen.
Innerhalb des ersten Quartals 2024 sind die
Gaspreise weiter gesunken. Ein Musterhaushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh zahlte im Januar 2024 durchschnittlich 2.185 Euro. Im März 2024 sind es im Schnitt 2.059 Euro – sechs Prozent weniger als zu Jahresbeginn.
2 „Die Neukundenpreise sind so günstig wie lange nicht“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Kund*innen sollten ihre Verträge prüfen und wechseln, denn vor allem alternative Anbieter geben günstige Preise an Neukund*innen weiter. Familien können über eintausend Euro pro Jahr sparen.“
Hauptgrund der gesunkenen Preise: An der europäischen Gasbörse (European Gas Spot Index THE) haben sich die Preise in den vergangenen Monaten deutlich entspannt. Im März 2024 belief sich der Börsenpreis auf 26 Euro/MWh.
3 Im März 2023 waren es noch 45 Euro/MWh.
50 Fälle von Gaspreiserhöhungen in der Grundversorgung seit Beginn des Jahres
Neben den flächendeckenden Preissenkungen bei alternativen Anbietern haben auch die Grundversorger in 441 Fällen ihre Preise gesenkt oder angekündigt dies zu tun. Im Schnitt betragen die Senkungen 16 Prozent. Trotzdem ist das Preisniveau in der Grundversorgung weiterhin deutlich höher als bei alternativen Anbietern. In 50 Fällen erhöhten Grundversorger sogar ihre Preise oder haben Erhöhungen angekündigt. Die Erhöhungen betragen im Schnitt acht Prozent.
Mehrwertsteuer Erhöhung auf Gas bedeutet Mehrkosten von 173 Euro für eine Familie
Ab 1. April wird die Mehrwertsteuer auf Gas auf 19 Prozent angehoben. Im Schnitt steigen die Gaskosten durch die Erhöhung bei einem Gasverbrauch von 20.000 kWh um 173 Euro jährlich.
4 „Fest steht: Durch die Mehrwertsteuererhöhung werden die Kosten für Verbraucher*innen in den kommenden Monaten steigen“, sagt Steffen Suttner.
„Sollten die Börsenpreise in den kommenden Monaten stabil bleiben oder sogar noch weiter sinken, dann wird diese Entwicklung zuerst bei alternativen Anbietern ankommen. Sie geben gesunkene Preise schneller an ihre Kund*innen weiter als die Grundversorger. Selbst bei leicht sinkenden Großhandelspreisen, gehen wir zunächst von einem stabilen Preisniveau der Grundversorger aus. Auch deshalb lohnt sich ein Anbieterwechsel.“ Strom im ersten Quartal 2024 16 Prozent günstiger als im Vorjahr
Verbraucher*innen mit einem Verbrauch von 5.000 kWh Strom p. a., die im ersten Quartal 2024 einen Stromvertrag abgeschlossen haben, zahlten im Schnitt 1.823 Euro. Das ist deutlich weniger als im jeweils ersten Quartal der beiden Vorjahre. In den ersten drei Monaten 2023 waren es noch 2.174 Euro – minus 16 Prozent. Auch in den ersten drei Monaten 2022 mussten Stromkund*innen mit durchschnittlich 2.094 Euro deutlich mehr zahlen als im ersten Quartal 2024.
Innerhalb des ersten Quartals 2024 sind die Strompreise gesunken. Ein Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh zahlte im Januar 2024 durchschnittlich 1.846 Euro. Im März 2024 sind es im Schnitt 1.812 Euro – zwei Prozent weniger als zu Jahresbeginn.
2
Grund für die sinkenden Endkundenpreise sind die rückläufigen Strompreise an der Börse (Leipziger Strombörse EEX). Im März 2024 lag der durchschnittliche Preis für Strom bei 66 Euro/MWh.
5 Im März 2023 waren es noch 100 Euro/MWh.
120 Fälle von Strompreiserhöhungen in der Grundversorgung seit Beginn des Jahres
Grundversorger haben in 530 Fällen Strompreissenkungen vorgenommen oder angekündigt. Die Preise sinken für Kund*innen im Schnitt um elf Prozent. Trotz der Senkungen liegt das Preisniveau der Grundversorger deutlich über dem der alternativen Anbieter. In 120 Fällen haben Grundversorger Strompreiserhöhungen vorgenommen oder angekündigt. Im Schnitt betragen die Erhöhungen neun Prozent.
„Strom war für Kund*innen lange nicht so günstig wie jetzt“, sagt Steffen Suttner.
„Die Großhandelspreise für Strom sind in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Wenn sich dieser Trend fortsetzen sollte, würden davon vor allem Kund*innen der Alternativanbieter profitieren. Die Grundversorger sind wegen ihrer langfristigeren Einkaufsstrategie länger an die höheren Preise der Vergangenheit gebunden. Verbraucher*innen können direkt Einfluss auf die Entwicklung ihrer Stromkosten nehmen und durch den Wechsel von der Grundversorgung zu einem Alternativanbieter viel Geld sparen.“ 1Verbraucher-Umfrage der SCHUFA: Vielen Geringverdienern geht das Geld aus https://www.schufa.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/index.jsp [18.3.2024]
2Der CHECK24-Energiepreisindex berücksichtigt pro Netzgebiet den Preis des Grundversorgungstarifs, den jeweils günstigsten Tarif des Grundversorgers sowie den je günstigsten Tarif der zehn preiswertesten Alternativanbieter. Die Preisberechnung basiert auf dem durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Vierpersonenhaushalts (Gas 20.000 kWh, Strom 5.000 kWh) und erfolgt einmal im Monat. Die Gewichtung wird jährlich anhand des Monitoringberichts der Bundesnetzagentur angepasst.
3Stand: 18.3.2024
4Berechnung: Mehrwertsteuer von sieben Prozent für drei Monate, Mehrwertsteuer von 19 Prozent für neun Monate
5Stand: 18.3.2024