Nachdem die Kosten für Heizen, Strom und Mobilität in den vergangenen Monaten kontinuierlich gesunken sind, zahlen Kund*innen im April 2024 erstmals wieder mehr als im Vormonat. Hauptgrund dafür ist die Anhebung der Mehrwertsteuer auf Gas. Aktuell werden für Energie mit im Schnitt 5.688 Euro vier Prozent mehr fällig als im März 2024. Vor einem Monat lagen die Energiekosten im Schnitt bei 5.453 Euro.
Dennoch sind die Energiekosten im April 2024 geringer als im Vorjahr. Im April 2023 zahlten Verbraucher*innen für Heizen, Strom und Mobilität im Schnitt 6.132 Euro. Aktuell sind die Kosten für Energie sieben Prozent geringer.
„Auch wenn die Anhebung der Mehrwertsteuer auf Gas die Kosten steigen lässt, zahlen Verbraucher*innen im Vergleich zum Vorjahr aktuell vergleichsweise wenig für Energie“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Besonders Kund*innen alternativer Anbieter profitieren von den günstigen Energiepreisen. Hingegen sind die Preise in der Grundversorgung weiter sehr hoch. Kund*innen der Grundversorgung sollten die Preise vergleichen und wechseln. Mit einer Preisgarantie sichern sich Verbraucher*innen die günstigen Preise der alternativen Anbieter für die kommenden zwölf Monate.“
Heizen (Gas, Heizöl)
– Die Heizkosten sind im Vergleich zum Vormonat am stärksten gestiegen. Im März 2024 zahlte ein Musterhaushalt durchschnittlich 2.055 Euro für Gas und Heizöl. Aktuell liegen die Heizkosten bei 2.241 Euro. Das ist ein Anstieg von 186 Euro bzw. neun Prozent.
– Im Vergleich zum Vorjahr sind die Heizkosten jedoch gesunken. Ein Musterhaushalt zahlt aktuell 254 Euro bzw. zehn Prozent weniger als im April 2023. Die Heizkosten lagen im April 2023 bei 2.495 Euro.
– Grund für den Preisanstieg beim Heizen im Vergleich zum Vormonat sind die gestiegenen Gaskosten. Die Anhebung der Mehrwertsteuer auf Gas von sieben Prozent auf 19 Prozent lässt die Kosten für Verbraucher*innen steigen. Außerdem sorgt die unsichere Lage im Nahen Osten für höhere Preise.
– Im Vergleich zum Vormonat sind die Gaskosten aktuell rund 13 Prozent höher. Im April 2024 zahlt eine Familie im Schnitt 2.324 Euro inkl. 19 Prozent MwSt. für 20.000 kWh Gas. Vor einem Monat wurden durchschnittlich noch 2.059 Euro inkl. sieben Prozent MwSt. fällig. Allein durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer sind die Gaskosten um rund 234 Euro gestiegen. Unabhängig von der Mehrwertsteuer sind die Gaskosten um 31 Euro gestiegen.
– Der durchschnittliche Heizölpreis ist im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Im März 2024 lag der Preis für 2.000 Liter Öl bei 2.046 Euro. Aktuell werden für dieselbe Menge Heizöl 2.076 Euro fällig. Das ist ein Plus von einem Prozent.
Strom
– Strom war für Verbraucher*innen im April 2024 genauso teuer wie im Vormonat. Ein Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh zahlte im März 2024 im Schnitt 1.812 Euro. Im April 2024 werden für den vierköpfigen Haushalt 1.815 Euro fällig.
– Im Vergleich zum Vorjahr zahlt die Familie aktuell wesentlich weniger für Strom. Im April 2023 wurden für 5.000 kWh Strom im Schnitt 2.044 Euro fällig. Im April 2024 sind die Stromkosten 229 Euro bzw. elf Prozent geringer als vor einem Jahr.
– Der Strompreise an der Börse (Leipziger Strombörse EEX) ist im April 2024 niedriger als im Vormonat. Im März 2024 lag der durchschnittliche Preis für Strom bei 64 Euro pro MWh. Im April 2024 kostet Strom an der Börse nur noch 60 Euro pro MWh. Das ist ein Minus von sechs Prozent.
Mobilität (Benzin, Diesel, Strom)
– Die Kosten für Mobilität sind im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Während die Kosten für Autofahrer*innen, die jährlich 12.000 km zurücklegen, im März 2024 noch im Schnitt bei 1.586 Euro lagen, wurden im April 2024 durchschnittlich 1.632 Euro fällig. Das entspricht einem Plus von rund drei Prozent.
– Auch im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten für Mobilität leicht gestiegen. Im April 2023 musste der Haushalt 1.593 Euro für Mobilität aufbringen. Aktuell sind es zwei Prozent mehr.
Definition: Der Energiekostenindex von CHECK24 zeigt, wie viel ein Musterhaushalt im Jahr für Strom und jeweils gewichtet entsprechend der bundesweiten Verteilung für Heizen (Gas und Heizöl) sowie Mobilität (Benzin, Diesel, Strom) ausgeben muss. Die Daten werden rückblickend bis einschließlich Juni 2010 erhoben.