CHECK24 fasst die wichtigsten Entwicklungen der Energiepreise für Verbraucher*innen zusammen:
1. Gaspreise
– Obwohl Gasgrundversorger bereits im Winter 2021 und im Laufe des Jahres 2022 in Tausenden Fällen Preise erhöht haben, wurden
seit dem 30.9.2022 in weiteren 431 Fällen Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt und das trotz Senkung der MwSt. zum 1.10. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen
43,9 Prozent und betreffen gut
3,7 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich
953 Euro pro Jahr (ohne Gaspreisbremse).
– Der
Gaspreis im
Großhandel für kurzfristige Käufe (Spotmarkt) ist im Vergleich zu den Höchstständen Ende August (312 Euro/MWh)
gesunken. Heute kostet eine Megawattstunde Gas 85 Euro. Das ist ein Preisrückgang um rund
72 Prozent. 2021 lagen die Preise allerdings bei durchschnittlich 47 Euro pro MWh.
– Der durchschnittliche Gaspreis für Verbraucher*innen
blieb im Oktober
auf hohem Niveau. Ein Musterhaushalt (20.000 kWh) zahlte im Schnitt
3.726 Euro im Jahr für Gas. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von
18,6 ct. pro kWh. Im Oktober 2021 kostete die gleiche Menge Gas noch 1.365 Euro –
ein Plus von 173 Prozent.
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„Die Energieversorger mussten zunehmend zu den Rekordpreisen an der Börse Gas nachbeschaffen", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Dort hatten sich die Preise innerhalb eines Jahres verdreifacht." 2. Gaspreisdeckel
– Die Expertenkommission Gas und Wärme hat der Bundesregierung einen Vorschlag zur Entlastung von privaten Gaskund*innen vorgelegt. CHECK24 hat berechnet, was das für Verbraucher*innen bedeutet:
– Der
Gaspreis soll
ab März für
80 Prozent des jeweiligen Vorjahresverbrauchs auf
12 Cent je Kilowattstunde gedeckelt werden. Aktuell zahlen Verbraucher*innen
durchschnittlich 18,6 Cent je Kilowattstunde (CHECK24-Gaspreisindex).
– Eine
Familie (Verbrauch: 20.000 kWh) würde durch den Gaspreisdeckel
um 1.056 Euro pro Jahr
entlastet werden, ein
Single (5.000 kWh)
um 264 Euro.
– Zusätzlich sollen laut der Kommission Gaskund*innen durch eine
Einmalzahlung entlastet werden. Die Kommission schlägt eine Einmalzahlung im
Dezember in Höhe eines Monatsabschlags vor.
Alle Gaskund*innen in Deutschland würden so um
rund fünf Mrd. Euro entlastet werden.
– Eine
Familie mit einem Verbrauch von 20.000 kWh zahlt aktuell 3.726 Euro für Gas. Durch die
Übernahme eines Abschlags im Dezember spart sie knapp
311 Euro. Ein
Single mit einem Verbrauch von 5.000 kWh spart
86 Euro.
3. Strompreise
– Obwohl Stromgrundversorger bereits im Winter 2021 und im Laufe des Jahres 2022 in Tausenden Fällen Preise erhöht hatten, wurden
seit dem 30.9.2022 in weiteren
238 Fällen Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die
Preiserhöhungen 44,2 Prozent und betreffen rund
6,2 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich
686 Euro pro Jahr.
– Der
Strompreis an der Börse (EEX, Day Ahead Auktion volumengewichtet) ist seit dem Allzeithoch Ende August (706 Euro pro MWh) deutlich
gesunken. Heute liegt der Börsenstrompreis bei
128 Euro pro Megawattstunde
(-82 Prozent).
– Ein Musterhaushalt (5.000 kWh) zahlte im Oktober
im Schnitt 2.187 Euro jährlich für Strom. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von
43,7 ct. pro kWh. Im Vorjahresmonat waren es 1.556 Euro –
ein Plus von rund 41 Prozent.
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„Die Abschaffung der EEG-Umlage brachte zunächst eine leichte Entlastung für Verbraucher*innen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Dennoch müssen sie sich auf deutlich steigende Preise einstellen. Gaskraftwerke sind essentiell im deutschen Strommix, um schwankende erneuerbare Energien auszugleichen. Sie bestimmen so maßgeblich den Strombörsenpreis mit. Die hohen Preise werden mit etwas Verzögerung an die Endkund*innen weitergegeben.“