Die Heizperiode 2023/2024 ist vorbei und für Verbraucher*innen gibt es leichte Entwarnung. Die Heizkosten waren im zu Ende gegangenen Winter geringer als in den vorangegangenen zwei Heizperioden. Das liegt jedoch nicht nur an den milden Temperaturen der vergangenen Monate, sondern auch an den gesunkenen Gas- und Heizölpreisen.
1 „Der milde Winter entlastete den Geldbeutel“, sagt Billy Scheufler, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Die Kosten für Gas und Heizöl waren zudem wesentlich geringer als in den vergangenen zwei Jahren. Besonders Kund*innen, die dieses Jahr zu einem alternativen Anbieter gewechselt sind, können der Nebenkostenabrechnung für den Winter gelassener als in den vergangenen zwei Jahren entgegensehen. Die Alternativanbieter haben die gesunkenen Gaspreise schnell an die Kund*innen weitergegeben. Verbraucher*innen, die noch in der Grundversorgung sind, sollten jedoch wechseln, um in der nächsten Heizperiode von den geringen Preisen zu profitieren.“
Heizbedarf im Winter 2023/2024 so niedrig wie in den vergangenen zehn Jahren nicht
Der Heizbedarf war in der Heizperiode von September 2023 bis Mai 2024 aufgrund des sehr milden Winters so gering wie seit über zehn Jahren nicht. Laut Deutschem Wetterdienst war der Winter 2023/2024 der drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
2 Zudem war das Frühjahr 2024 in Deutschland das wärmste seit Messbeginn.
3 Dadurch mussten Verbraucher*innen weniger Energie zum Heizen des Eigenheimes aufwenden als in den vergangenen Jahren. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (September 2022 bis Mai 2023) ist der Heizbedarf um zwölf Prozent gesunken.
Gaskosten von September 2023 bis Mai 2024 lagen im Schnitt bei 1.822 Euro
Haushalte, die ihr Einfamilienhaus mit Gas heizen, hatten in der Heizperiode von September 2023 bis Mai 2024 Kosten von durchschnittlich 1.822 Euro. Das sind 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Heizperiode 2022/2023 war die teuerste aller Zeiten. Verbraucher*innen mussten im Schnitt 2.534 Euro für das Heizen mit Gas aufwenden.
„Gas ist deutlich günstiger als im vergangenen Jahr, aber immer noch teurer als vor der Krise“, sagt Billy Scheufler.
„Auch in Zukunft werden die Preise für Gas aufgrund des steigenden CO2-Preises weiter auf hohem Niveau bleiben. Fossile Energieträger werden durch die schlechte Klimabilanz sukzessive teurer. Kund*innen sollten die Preise vergleichen und wenn möglich wechseln. So lassen sich die hohen Kosten minimieren.“
Auch vor zwei Jahren waren die Gaskosten deutlich höher als in der nun zu Ende gegangenen Heizperiode. In diesem Winter zahlten Gaskund*innen rund 19 Prozent geringere Heizkosten als im Winter 2021/2022. Das liegt jedoch primär an dem niedrigen Heizbedarf. Werden nur die Gaspreise für einen Musterhaushalt mit 20.000 kWh in der Zeit von September bis Mai betrachtet, zahlte die vierköpfige Familie 2023/2024 im Schnitt nur ca. vier Prozent weniger als im Winter 2021/2022.
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Vor der Krise in der Heizperiode 2020/2021 hatte eine Familie mit Gas Heizkosten von rund 1.256 Euro. 2020/2021 war der Heizbedarf vergleichsweise hoch. Dennoch zahlten Verbraucher*innen für das Heizen mit Gas im Schnitt rund 31 Prozent bzw. 566 Euro weniger als in der zu Ende gegangenen Heizperiode.
Heizölkund*innen zahlten in dieser Heizperiode durchschnittlich 1.757 Euro
In der Heizperiode von September 2023 bis Mai 2024 haben Verbraucher*innen mit einer Ölheizung im Haus im Schnitt 1.757 Euro gezahlt. Das sind 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Winter 2022/2023 mussten Heizölkund*innen Rekordpreise zahlen – im Schnitt wurden für das Heizen mit Öl 2.204 Euro fällig.
Heizölkund*innen zahlten in der Heizperiode 2023/2024 weniger als Kund*innen mit einer Gasheizung – im Schnitt 64 Euro weniger. In den vergangenen zwei Jahren war der Unterschied aufgrund hoher Gaspreise noch deutlicher. In der vorangegangenen Heizperiode zahlten Heizölkund*innen durchschnittlich 297 Euro weniger als Gaskund*innen. In der Heizsaison 2021/2022 lag der Unterschied bei 273 Euro.
1CHECK24 hat den Heizbedarf und die Heizkosten der aktuellen Heizperiode mit den Vorjahren verglichen. Als Grundlage dienen die am 3.6.2024 vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten Gradtagzahlen für Mai 2024, sowie die Gradtagzahlen für September bis Mai in den Jahren 2011 bis 2023.
2Quelle: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2024/20240228_deutschlandwetter_winter2023-2024.html?nn=800932 [abgerufen am 3.6.2024]
3Quelle: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2024/20240531_deutschlandwetter_fruehjahr2024_news.html?nn=495078 [abgerufen am 31.5.2024]
4Basis: CHECK24-Gaspreisindex: Der CHECK24-Gaspreisindex berücksichtigt pro Netzgebiet den Preis des Grundversorgungstarifs, den jeweils günstigsten Tarif des Grundversorgers sowie den je günstigsten Tarif der zehn preiswertesten Alternativanbieter. Die Preisberechnung basiert auf dem durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Vierpersonenhaushalts (20.000 kWh) und erfolgt einmal im Monat. Die Gewichtung wird jährlich anhand des Monitoringberichts der Bundesnetzagentur angepasst.