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20.01.2022 | München | Personenversicherungen

Nur elf Prozent wechseln die Krankenkasse – Beiträge auf Rekordniveau

  • 21 Millionen gesetzlich Versicherte sind von Beitragserhöhungen betroffen
  • Wechsel spart Beschäftigten bis zu 624 Euro pro Jahr und bringt bessere Leistungen
  • Bei Beitragserhöhungen Sonderkündigungsrecht bis 31. Januar 2022
Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung bleiben zum neuen Jahr auf einem Rekordniveau. Trotzdem ist die Wechselbereitschaft der gesetzlich Versicherten in Deutschland gering. In einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag von CHECK24 gaben lediglich elf Prozent der Befragten an, ihre Kasse kürzlich gewechselt zu haben oder dies in absehbarer Zeit zu tun.1

Am wechselfreudigsten sind Verbraucher*innen zwischen 25 und 34 Jahren. Immerhin jede*r fünfte aus dieser Altersgruppe hat kürzlich die Kasse gewechselt oder hat es zeitnah vor. Die geringste Wechselaktivität gibt es in der Gruppe 55 Jahre oder älter (fünf Prozent). Insgesamt bleiben drei von vier Befragten ihrer Kasse treu. 14 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen sind nicht gesetzlich versichert oder machten keine Angaben.



19 der 97 gesetzlichen Krankenkassen haben ihren Zusatzbeitrag zum 1. Januar 2022 angehoben. Von den insgesamt rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland sind über 21 Millionen von Mehrkosten betroffen. Durch die aktuellen Beitragserhöhungen zahlen Verbraucher*innen bis zu 261 Euro mehr pro Jahr.2

67 Krankenkassen halten ihren individuellen Zusatzbeitrag konstant. Immerhin elf Kassen senkten ihren Beitrag. Diese hatten mehrheitlich bereits vergleichsweise hohe Zusatzbeiträge.

Hier geht es zur aktuellen Übersicht über die Zusatzbeiträge 2022

Wechsel spart Beschäftigten bis zu 624 Euro im Jahr – Leistungsverbesserungen möglich

Mit einem Durchschnittssatz von 1,3 Prozent bleiben die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen auf einem Rekordniveau – weitere Erhöhungen im Jahresverlauf sind nicht ausgeschlossen.

Ein Wechsel der Kasse lohnt sich: Versicherte, die bisher bei der teuersten allgemein zugänglichen Krankenkasse mit 2,5 Prozent Zusatzbeitrag versichert sind und zur günstigsten Alternative mit 0,35 Prozent3 wechseln, sparen je nach Einkommen bis zu 624 Euro pro Jahr. Der gleiche Sparbetrag entfällt auf die Unternehmen. Selbständige tragen sowohl den Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberanteil und können somit bis zu 1.248 Euro jährlich sparen.

„Neben der finanziellen Entlastung können sich Versicherte durch einen Wechsel auch höhere Zuschüsse zur professionellen Zahnreinigung oder andere Zusatzleistungen sichern“, sagt Dr. Daniel Güssow, Managing Director gesetzliche Krankenkassen bei CHECK24. „Versicherte müssen nicht zwischen niedrigen Beiträgen und guten Leistungen entscheiden, sondern können von beidem profitieren.“

Bei Beitragserhöhungen Sonderkündigungsrecht bis 31. Januar 2022 für Versicherte

Häufigster Wechselgrund ist die aktuelle Beitragserhöhung der Krankenkasse (32 Prozent). Weitere 27 Prozent der Befragten, die gewechselt haben oder einen Wechsel vorhaben, sind oder waren grundsätzlich mit ihrem Beitrag unzufrieden. Außerdem sind fehlende Zusatzleistungen und fehlender Service oder negative Service-Erfahrungen für jeweils 26 Prozent der Befragten Gründe für den Krankenkassenwechsel.

„Unzufriedene Versicherte sollten nicht bei ihrer alten Krankenkasse bleiben“, sagt Dr. Daniel Güssow. „Ein Wechsel ist in wenigen Minuten auf den Weg gebracht. Auch ältere Versicherte können die Wechselmöglichkeit sorgenfrei nutzen, da diese unabhängig vom Alter oder Vorerkrankungen vom Gesetzgeber garantiert wird.“

Gesetzlich Versicherte haben ein Sonderkündigungsrecht bis zum 31. Januar 2022, wenn ihre aktuelle Krankenkasse den Zusatzbeitrag zum Januar 2022 erhöht hat. Sie können den Wechsel bis Ende Januar beantragen, um dann nach Ablauf der gesetzlichen Wechselfrist von zwei Kalendermonaten zum April 2022 Mitglied bei der neuen Krankenkasse zu werden. Unabhängig davon können Versicherte alle zwölf Monate ihre gesetzliche Krankenkasse wechseln.

1Quelle: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von CHECK24, an der 2.081 Personen zwischen dem 10.1. und 12.1.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Die Frage lautete: Haben Sie Ihre gesetzliche Krankenkasse in letzter Zeit gewechselt oder haben Sie dies in absehbarer Zeit vor? Antwortmöglichkeiten; Ja, ich habe kürzlich gewechselt: 5 Prozent; Ja, ich habe vor, in absehbarer Zeit zu wechseln: 6 Prozent; Nein, ich habe nicht kürzlich gewechselt und habe es auch in absehbarer Zeit nicht vor: 75 Prozent; Trifft nicht zu, ich bin nicht gesetzlich krankenversichert: 10 Prozent; Weiß nicht/keine Angabe: 4 Prozent.
2Aktuell erhöhen gesetzliche Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag um bis zu 0,9 Prozentpunkte. Die anteiligen Mehrkosten für Beschäftigte mit einem Einkommen in Höhe der Beitragsbemessungsgrenze liegen damit bei 261 Euro im Jahr. Die Beitragsbemessungsgrenze (58.050 Euro) markiert das Maximum, bis zu dem in den Sozialversicherungen Beiträge erhoben werden. Der über diesen Grenzbetrag hinausgehende Teil des Einkommens ist beitragsfrei.

3Diese Krankenkasse ist nur in Hamburg und Nordrhein-Westfalen geöffnet. Die günstigste bundesweit verfügbare Krankenkasse erhebt einen Zusatzbeitrag von 0,69 Prozent. Hier beträgt die Ersparnis für Arbeitnehmer dann bis zu 525 Euro p.a.


 
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