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BaFin leitet Sonderprüfung gegen Ergo Versicherung ein

München, 8.7.2011 | 16:20 | tei

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat gegen den zuletzt in die Schlagzeilen geratenen Versicherungskonzern Ergo eine Sonderprüfung angestrengt. Dies bestätigte eine Sprecherin der Behörde gegenüber dem Handelsblatt. Dabei geht es um Unregelmäßigkeiten in tausenden von Riester-Verträgen. Die Ergo soll ihren Kunden mehr berechnet haben, als es laut Vertrag vereinbart war.

Die BaFin führt eine Sonderprüfung bei der Ergo Versicherung durch. Dabei werden Akten vor Ort gesichtet.Die BaFin führt eine Sonderprüfung bei der Ergo Versicherung durch. Dabei werden Akten vor Ort gesichtet.
Nach Angaben des Versicherers geht es sich um eine Gesamtsumme von fünf bis sechs Millionen Euro. Ergo hat angekündigt, die betroffenen Sparer zu entschädigen und sich mittlerweile auch öffentlich für eigene Fehler entschuldigt. Medienberichten zufolge war dem Konzern der ursächliche Abrechnungsfehler allerdings bereits seit Herbst  2005 bekannt - und wurde nicht behoben.

Damit kommt zu den falschen Abrechnungen noch ein weiterer Verstoß, denn grobe Fehler müssen der BaFin umgehend angezeigt werden. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der über Jahre hinweg falschen Bilanzierung, in die der erwähnte Abrechnungsfehler eingeflossen ist. Andreas Lang, Experte für Versicherungsrecht der Kanzlei Nieding + Barth, sagte dem Handelsblatt, Fehler in der Bilanzierung könnten von der BaFin mit einem empfindlichen Ordnungsgeld geahndet werden. Aufgrund der vielfachen Verstöße sei jedoch auch eine härtere Strafe denkbar.

Alexandra Klemme, Pressesprecherin der Ergo, bestätigte dem Handelsblatt, dass der Versicherer dem Aufklärungswunsch der BaFin ohne Einschränkung Folge leisten werde. Zu Details konnte sich Klemme hingegen nicht äußern: "Das weitere Vorgehen liegt im Ermessen der BaFin." Das Tagesgeschäft des Konzerns scheint bislang von den Vorkommnissen nur marginal beeinflusst zu sein. Ergo-Personalvorstand Ulf Mainzer sagte gegenüber der Berliner Zeitung, dass sich die Kündigungswünsche bislang in Grenzen hielten. Auch beim Neugeschäft hätte es bislang nur geringe Einbußen gegeben.

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