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Neue Vertriebsstruktur: Ergo streicht 1.350 Jobs

München, 30.7.2012 | 12:33 | tei

Der Versicherer Ergo macht Nägel mit Köpfen: Wie bereits im April angekündigt verschlankt der Konzern seinen Vertrieb und streicht bis Anfang 2014 bis zu 1.350 Arbeitsplätze. Das teilte der Düsseldorfer Versicherer am Freitag mit. In den nächsten Monaten will die Geschäftsleitung mit den Betriebsräten über die Pläne verhandeln. Durch den Umbau will Ergo rund 167 Millionen Euro pro Jahr einsparen.

Ergo: Neue Struktur im Vertrieb kostet 1350 JobsDer Ergo-Vertrieb soll neu strukturiert werden - insgesamt könnten dadurch 1.350 Jobs wegfallen. Foto: Ergo.
Derzeit unterhält die Munich-Re-Tochter fünf verschiedene Vertriebsgesellschaften. Künftig sollen diese in zwei Organisationen unter dem Dach einer Ergo Vertriebsgesellschaft zusammengeführt werden. Die Zahl der regionalen Vertriebsdirektionen wird einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge um 28 auf zukünftig 120 sinken. Insgesamt soll die Restrukturierung zwischen 250 und 300 Millionen Euro kosten.

Wie Ergo mitteilte, soll der Umbau des Vertriebs möglichst sozialverträglich vonstattengehen - geplant sind beispielsweise  Vorruhestandsregelungen und alternative Stellenangebote innerhalb des Konzerns. Die rund 3.700 Mitarbeiter des Strukturvertriebs Ergo Pro sind von den Reformen nicht betroffen. Ergo Pro war unter dem damaligen Namen HMI im Mai 2011 aufgrund einer skandalträchtigen Incentive-Reise nach Budapest aus dem Jahr 2007 in die Kritik geraten. Drei Gründer der Gesellschaft hatten bereits im Dezember 2011 ihren Hut nehmen müssen - von Konzern-Seite wurde jedoch jeglicher Zusammenhang mit dem Skandaltrip dementiert.

Bereits Mitte April dieses Jahres hatte Ergo Veränderungen innerhalb der Vertriebsstruktur angekündigt. Damals hieß es jedoch lediglich, man wolle durch den Umbau den Vertrieb verbessern - konkrete Zahlen wurden nicht genannt. Die mit dem Betriebsrat ausgehandelten Kündigungsschutzvereinbarungen hatte Ergo-Vorstandsvorsitzender Torsten Oletzky bereits Ende 2011 gekündigt. Neben den Marken Ergo und Ergo Direkt gehören auch der Rechtsschutzversicherer D.A.S. und der private Krankenversicherer DKV zu dem Konzern.

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