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Konzernumbau: Ergo will Vertrieb verschlanken

München, 19.4.2012 | 17:27 | tei

Der Versicherungskonzern Ergo steht offenbar vor einer umfassenden Restrukturierung des Vertriebs. Wie das Manager-Magazin berichtet, soll es künftig nur noch zwei unabhängig voneinander arbeitende Vertriebseinheiten geben - bislang sind es vier. Details werden in Projektgruppen derzeit noch diskutiert, es gilt jedoch als höchst wahrscheinlich, dass es Entlassungen geben wird. Denn Ergo-Vertriebsvorstand Rolf Wiswesser will im Sommer mit dem Betriebsrat Verhandlungen über Stellenabbau und Standortschließungen beginnen. Erste Ergebnisse der Projektgruppen sollen bereits im Mai vorliegen.

Ergo-Vertriebschef Rolf Wiswesser plant einen weitgreifenden Umbau des Konzernvertriebs. Foto: Ergo.Ergo-Vertriebschef Rolf Wiswesser plant einen weitgreifenden Umbau des Konzernvertriebs. Foto: Ergo.
Wie ein Konzerninsider dem Magazin sagte, werde sich die geplante Umstrukturierung in einer Größenordnung bewegen, die in etwa mit dem Umfang der Sanierungsrunde von 2008 vergleichbar sei. Damals sparte das Unternehmen 180 Millionen Euro ein - um dieses Ziel zu erreichen, wurden 1.800 Mitarbeiter auf die Straße gesetzt.

Die Ergo selbst wollte sich bislang nicht zu konkreten Zahlen äußern. Die Munich-Re-Tochter ließ bislang nur verlauten, dass der Vertrieb durch den Umbau deutlich verbessert werden soll. Die Kündigungsschutzvereinbarungen hatte Konzernchef Torsten Oletzky bereits Ende des vergangenen Jahres gekündigt. Diese waren im Zuge der letzten Umstrukturierung mit dem Betriebsrat ausgehandelt worden.

Im vergangenen Dezember nahm die Ergo bereits erste Veränderungen beim Vertrieb vor - wenn auch in deutlich geringerem Umfang als jetzt geplant. Dabei mussten drei Gründer des hauseigenen Finanzvertriebs HMI ihren Hut nehmen. Die HMI war im vergangenen Mai aufgrund einer skandalträchtigen Budapest-Reise im Jahr 2007 in die Schlagzeilen geraten. Oletzky hatte allerdings einen Zusammenhang zwischen der Entlassung der drei sogenannten "Urgeneräle" und dem Skandaltrip nach Ungarn stets dementiert.

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