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Stellenabbau: Gewerkschaft sagt Ergo den Kampf an

München, 3.8.2012 | 11:38 | tei

Die Ergo-Versicherung muss sich auf massiven Widerstand gegen den geplanten Abbau von bis zu 1.350 Arbeitsplätzen einstellen. Einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) zufolge, hat die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) angekündigt, die Stellenstreichungen nicht hinnehmen zu wollen. Der Versicherungskonzern hatte vor einer Woche mitgeteilt, seine Vertriebsorganisation verschlanken zu wollen. In diesem Zuge soll rund ein Viertel der etwa 5.000 Vollzeitstellen wegfallen.

Stellenabbau bei Ergo: Gewerkschaft NAG kündigt harten Widerstand anErgo-Hauptverwaltung: Der Versicherer sieht sich Widerstand der Gewerkschaft NAG gegenüber. Bild: Ergo.
Klaus Vittozzi, stellvertretender Vorsitzender der NAG, übte harte Kritik am Vorgehen der Munich-Re-Tochter. Bislang habe Ergo mit den Betriebsräten keine sozialen Mechanismen zum Jobabbau ausgehandelt, sagte er der FTD. Vielmehr sei das genaue Gegenteil der Fall: "Der Ergo-Vorstand hat die Schutzvereinbarungen für die Beschäftigten zum Jahresende gekündigt und lässt erkennen, dass er nun auch vor einer konfliktorientierten Umsetzung der Maßnahmen und Kündigungen nicht zurückschreckt", so Vittozzi weiter.

In einer Mitteilung vom vergangenen Freitag kündigte Ergo an, eine sozialverträgliche Lösung für den Stellenabbau anzustreben. Die konkrete Umsetzung hänge jedoch von den Gesprächen zwischen Unternehmensleitung und Betriebsräten ab - diese sollen in den kommenden Monaten stattfinden. Zu den konkreten Vorwürfen der NAG gab der Düsseldorfer Versicherungskonzern gegenüber CHECK24 keine Stellungnahme ab.

Die NAG wurde im November 2010 von ehemaligen Mitgliedern der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi aus der Taufe gehoben. Die Gründungsväter der neuen Gewerkschaft, die speziell für Versicherungsangestellte streiten will, stammen allesamt aus der Branche. Sie werfen Verdi vor, die private Krankenversicherung  abschaffen zu wollen - und sich so gegen die Interessen von gut 50.000 Angestellten zu stellen. Damals hatte Ergo die Organisation der neuen Gewerkschaft als positiv bewertet - auch weil der Versicherer harte Konflikte mit Verdi ausgetragen hatte, bei denen es ebenfalls um Stellenstreichungen ging. Nun könnte die NAG dem Konzern allerdings selbst das Leben schwer machen. Nach eigenen Angaben verzeichnet die Organisation seit ihrer Gründung ein kontinuierliches Wachstum und vertritt Mitglieder aus über 20 Versicherungsunternehmen. Wie viele Ergo-Vertriebler von der NAG vertreten werden, wollte die Gewerkschaft auf Anfrage von CHECK24 nicht mitteilen.

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