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Studie: Europäische Versicherer wollen Schadensmanagement verbessern

München, 19.6.2013 | 17:35 | kro

Die europäischen Sach- und Haftpflichtversicherer wollen effektiver gegen Versicherungsbetrug vorgehen - in den kommenden drei Jahren will ein Großteil der Gesellschaften durchschnittlich 16 Millionen Euro in eine Verbesserung des Schadensmanagements investieren. Grund dafür ist die gestiegene Anzahl der Betrugsfälle. Das zeigt eine aktuelle Studie des Managementberatungs-Dienstleisters Accenture, über die verschiedene Medien berichten.

ordner-versicherungsbetrugViele europäische Versicherer wollen laut der Studie ihr Schadensmanagement in den nächsten drei Jahren verbessern.
Der Umfrage zufolge haben 71 Prozent der befragten Unternehmen festgestellt, dass die Betrugsfälle in den vergangenen drei Jahren um durchschnittlich zehn Prozent zugenommen haben. Zudem schätzen 39 Prozent der Versicherer, dass unberechtigte Schadenszahlungen in diesem Zeitraum zwischen fünf und acht Prozent der insgesamt ausgezahlten Beträge umfassen. Diese seien jedoch aufgrund fehlender Warn- und Analysesysteme nicht registriert worden. Zwei Prozent der befragten Gesellschaften schätzten den Wert sogar auf mehr als zehn Prozent. Die meisten anderen Teilnehmer vermuteten, dass der Anteil unberechtigter Schadenszahlungen zwischen einem und drei Prozent liegt.

Nach Einschätzung von Accenture-Geschäftsführer Thomas D. Meyer verlieren europäische Sachversicherer jährlich zwischen acht und zwölf Milliarden Euro durch Versicherungsbetrug. In Deutschland sind es nach einer Schätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rund vier Milliarden Euro pro Jahr. Meyer sieht den Grund für die steigenden Betrugszahlen unter anderem in veralteter Technik und mangelhaften Analysewerkzeugen, die viele Versicherer nach wie vor nutzen würden. Dem wollen die Gesellschaften jetzt vorbeugen: 76 Prozent planen der Umfrage zufolge, in den kommenden drei Jahren neue Technologien zur Betrugsidentifikation einzuführen. Zudem soll in die IT-Infrastruktur (67 Prozent) und eine verbesserte Datenerfassung (61 Prozent) investiert werden.

Entgegen der landläufigen Meinung ist Versicherungsbetrug kein Kavaliersdelikt – bereits der Versuch ist strafbar. Je nach Einzelfall wird dieses Delikt mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet. In besonders schweren Fällen müssen Betrüger bis zu zehn Jahre hinter Gitter.

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