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Dirk Hilmer, CHECK24-Experte für Zahnzusatzversicherungen
Artikel zuletzt überarbeitet am 04.01.2024
Im Kindesalter ist der Ausfall von Milchzähnen ein notwendiger und erwünschter Prozess, wenn die Zähne des Dauergebisses nach und nach durchbrechen und die Milchzähne verdrängen. Bei Erwachsenen ist ein Zahnausfall hingegen unerwünscht. Viele denken dabei als erstes an einen durch Unfall oder Gewalt ausgelösten Zahnverlust.
Eine weitere und häufige Ursache für Zahnverlust ist aber eine nicht ausreichende oder falsche Mundhygiene. Vor allem durch eine fortgeschrittene Karies können sich Strukturen des Zahnhalteapparates entzünden. Diese als Parodontitis bezeichnete Entzündung kann auf den Kieferknochen übergehen und führt unbehandelt letztlich zum Zahnausfall. Denn die Entzündung zerstört die Strukturen, durch die ein Zahn normalerweise fest im Kiefer sitzt.
Neben Karies können auch Verletzungen durch harte oder scharfe Nahrungsstücke eine Entzündung des Zahnhalteapparates verursachen.
Ursachen für Zahnausfall auf einen Blick
Einige Allgemeinerkrankungen kommen auch als Ursache für einen Zahnausfall infrage oder begünstigen die Entstehung einer Parodontitis. Diese ist dann zudem schwerer in den Griff zu bekommen und zieht häufiger einen Zahnverlust nach sich.
Zu solchen Erkrankungen zählen unter anderem:
Essstörungen wie Magersucht und Bulimie können ebenfalls einen Zahnausfall begünstigen. Einerseits schädigt häufiges Erbrechen über einen langen Zeitraum enorm die Zähne. Die Magensäure löst allmählich die Zahnhartsubstanz auf, wodurch das Risiko für Parodontitis und somit für einen Zahnverlust steigt. Andererseits entsteht eine Mangelernährung, die als weitere Ursache für Zahnausfälle gilt.
Das Risiko für Zahnausfall erhöht sich durch Faktoren, die das Immunsystem schwächen oder den Zähnen beziehungsweise dem Zahnfleisch direkt schaden können. So wirkt sich beispielsweise Stress negativ auf das Immunsystem aus. Auch manche Medikamente wie Immunsuppressiva schwächen das Immunsystem.
Rauchen schädigt zudem das Zahnfleisch, indem es dort die Durchblutung vermindert. Zähneknirschen und Piercings in Zunge oder Lippe können die Hartsubstanz der Zähne schädigen. Durch diese Risikofaktoren haben es Bakterien leichter, in die Zahnstrukturen einzudringen. Unter anderem kann dann eine Parodontitis schneller entstehen und voranschreiten, die außerdem schlechter behandelbar ist.
Risikofaktoren für Schädigungen der Zähne und Zahnverlust
Eine nicht zu unterschätzende Folge eines Zahnverlustes betrifft die Ästhetik. Vor allem wenn die Zahnlücke beim Lächeln für jeden sichtbar ist, leiden Betroffene darunter. Hinzu kommt, dass die Aussprache durch den fehlenden Zahn gestört sein kann. Das kann das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und sogar soziale Ausgrenzung bewirken.
Darüber hinaus treten Schwierigkeiten beim Kauen auf, was insbesondere bei mehreren fehlenden Zähnen die Nahrungsaufnahme behindern und somit eine Mangelernährung nach sich ziehen kann. Falsche Kaubewegungen können auf Dauer auch Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen verursachen.
Des Weiteren kann eine Zahnlücke mit der Zeit Folgen für die benachbarten Zähne haben. Diese können in die Lücke kippen oder sich verschieben und sich so zu einem neuen Problem entwickeln. Außerdem besteht durch fehlende Zähne die Gefahr eines Knochenschwunds.
Eine sorgfältige, aber nicht übertriebene Mundpflege ist die wichtigste Maßnahme, um Zahnverlusten vorzubeugen. Zusätzlich sollten Sie mindestens einmal im Jahr zur zahnärztlichen Untersuchung gehen. Dann fallen Schwächen in der Mundhygiene rechtzeitig auf und schlimmere Zahnerkrankungen entstehen gar nicht erst. Eine professionelle Zahnreinigung kann ebenfalls hilfreich sein.
Außerdem können Sie einige Dinge bei Ihrer Ernährung und Ihrem Lebensstil beachten. Verzichten Sie beispielsweise auf sehr zuckerhaltige Lebensmittel, rauchen Sie möglichst nicht und versuchen Sie Entspannungstechniken in Ihren Alltag einzubauen, um Ihr Stresslevel zu senken.
Das wirkt sich positiv auf Ihr Immunsystem aus. Zudem sollten Sie zwischen den Hauptmahlzeiten möglichst selten essen und bestenfalls nur zuckerfreie sowie nicht zu saure Getränke zu sich nehmen. Auf diese Weise vermehren sich Bakterien nicht so schnell, das Risiko für Karies reduziert sich und die Zähne werden weniger stark angegriffen.
Zahnerhalt ist wichtiger als Zahnersatz
In der Zahnmedizin gilt der Grundsatz, möglichst die natürlichen Zähne zu erhalten. Ein Ziehen des Zahns mit anschließendem künstlichen Zahnersatz sollte immer das letzte Mittel der Wahl sein. Schließlich ist kein Zahnersatz so gut wie die natürlichen Zähne.
Ist ein Zahn nicht zu retten, kann der Zahnarzt ein Implantat einsetzen. Dieses sollte von den natürlichen Zähnen kaum zu unterscheiden sein. Festsitzende Implantate bieten dabei einige Vorteile, da sie vom Tragegefühl her den eigenen Zähnen am nächsten kommen. Außerdem sind sie in der Regel langlebig und ermöglichen eine gute Kauleistung. Jedoch sind sie auch teuer und die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen lediglich einen kleinen Teil der Kosten. Als Alternative gibt es noch die Möglichkeit, fehlende Zähne mit einer Zahnbrücke oder herausnehmbaren Prothese zu ersetzen.
Diese Varianten sind meist kostengünstiger als festsitzende Implantate. Allerdings sind nicht nur die Kosten dafür entscheidend, welcher Zahnersatz zum Einsatz kommt. Der Zustand der noch erhaltenen Zähne und des Kieferknochens spielen eine wichtige Rolle. Wenn nicht mehr genügend eigene Zähne vorhanden sind oder der Kiefer zu instabil ist, eignen sich festsitzende Implantate und Brücken nicht.
Ausgefallenen Zahn wieder implantieren
Unter gewissen Voraussetzungen ist es möglich, einen durch einen Unfall ausgefallenen Zahn wieder einzusetzen. Damit dies erfolgreich gelingen kann, müssen bestimmte Zellen auf der Zahnwurzeloberfläche überleben. Spezielle Zahnrettungsboxen enthalten ein geeignetes Nährmedium, um diese Zellen 24 bis 48 Stunden am Leben zu halten. Ist eine solche Box nicht verfügbar, kann der Zahn für wenige Stunden in kalter H-Milch gelagert und zum Zahnarzt transportiert werden.