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Dirk Hilmer, CHECK24-Experte für Zahnzusatzversicherungen
Artikel zuletzt überarbeitet am 16.01.2024
Die Mund- und Zahngesundheit in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verbessert. Das zeigen die Ergebnisse der fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS-V). Vor allem Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 12 Jahren leiden seltener an Karies oder Zahnfleischentzündung – ein Zeichen für ein insgesamt gestiegenes Bewusstsein für nachhaltige Zahnpflege. Gleichzeitig, so die Untersuchung, findet sich bei rund der Hälfte der Deutschen über 35 Jahren eine Parodontose.
Das überrascht, denn Zähneputzen gehört für jeden Befragten zum normalen Tagesablauf dazu. Experten vermuten tieferliegende Ursachen und kommen zum Ergebnis: Zahnpflege umfasst deutlich mehr als zweimal tägliches Putzen. Um die Zähne rundherum gesund und geschützt zu erhalten, sollten neben einer Zahnbürste auch Zahnseide, Interdentalbürsten, eine angepasste Ernährung und regelmäßige Zahnarztbesuche die Pflege ergänzen.
Trotz ihrer offensichtlichen Stabilität bedürfen Zähne Schutz und Pflege. Zähne werden mehrmals täglich nicht nur mechanisch beansprucht, sie sind auch dem Angriff von Bakterien, Nahrungsresten und Säuren ausgesetzt. Ohne regelmäßige Zahnpflege durch einfaches Putzen bildet sich schnell und dauerhaft Zahnbelag (Plaque), der zu Karies und Zahnfleischentzündungen führt. Im schlimmsten Fall entwickelt sich eine Parodontose, die auf den knöchernen Kiefer übergreift und schließlich zum Verlust einzelner Zähne führen kann.
Die einfachste Form der Zahnpflege ist Zähneputzen. Doch wie wird richtig geputzt? Ist eine elektrische Zahnbürste besser als eine Handzahnbürste? Muss ich den Zahnzwischenräumen besondere Aufmerksamkeit schenken? Wir klären nachfolgend die wichtigsten Fragen zum Thema Zahnpflege.
Eine Studie des „Journal of Clinical Periodontology” kam 2019 zu dem Ergebnis, dass elektrische Zahnbürsten besser seien als Handzahnbürsten. Insgesamt 2.800 Erwachsene nahmen über elf Jahre an der Untersuchung teil. Am Ende hatten Anwender einer elektrischen Zahnbürste weniger Parodontose und weniger Zahnverluste als Nutzer einer Handzahnbürste.
Das Problem: Das Augenmerk der Forscher richtete sich lediglich auf Bürstenart und die Häufigkeit sowie Ausprägung von Parodontose. Weitere, mögliche Faktoren, die im Rahmen einer umfassenden Zahnpflege auf die Zahngesundheit möglicherweise positiven oder negativen Einfluss genommen haben, blieben unberücksichtigt.
Eine weitere Studie zeigte, dass elektrische Zahnbürsten Plaque und Entzündungen des Zahnfleischs grundsätzlich besser entgegenwirken als normale Bürsten. Unklar blieb, ob sich das langfristig auf die Zahngesundheit auswirkt.
Fazit: Ob elektrische Zahnbürste oder übliche Handzahnbürste – nicht das Putzgerät ist entscheidend, sondern die richtige Technik.
Untersuchungen haben gezeigt, dass viele Menschen mit ihrer Handzahnbürste nur einen geringen Teil des Zahnfleischansatzes mit putzen. Gerade hier entstehen aber Zahnfleischentzündungen, die zu Parodontose führen können. Bei den Anwendern elektrischer Zahnbürsten war das Putzverhalten nicht anders.
Die richtige Putztechnik macht also den Unterschied. Hierfür gibt es zahlreiche Empfehlungen. Ob KAI- oder Rüttel-Methode, Stillman- oder Bass-Technik – Regelwerke machen das wichtige Zähneputzen eher zu einer ungeliebten Pflicht als zu einer sinnvollen Kür.
Wer im Rahmen einer nachhaltigen Zahnpflege seine Zähne richtig putzen will, sollte lediglich eines beachten: Alle Stellen von Zähnen und Zahnfleisch müssen erreicht werden. Mit sanftem Druck, nicht zu harten Bürsten und innerhalb der empfohlenen Zeitspanne von drei Minuten.
Tipps zum Zähneputzen
Achten Sie auf die Reinigung der Innenseiten der Zähne.
Putzen Sie immer vom Zahnfleisch aus zum Zahn.
Wenden Sie bei einer Handzahnbürste kleine, vibrierende Bewegungen an.
Einmal täglich sollten Sie die Zahnzwischenräume mittels Interdentalbürste reinigen.
Putzen Sie auch das Zahnfleisch und den Zahnfleischrand, allerdings ebenfalls mit sanftem Druck.
Zur umfassenden Zahnpflege gehört auch die Reinigung der Zunge, zum Beispiel mit einem speziellen Zungenreiniger oder dem Rand eines Teelöffels.
Dass sich Speisereste und Plaque vor allem an schwer zugänglichen Stellen wie den Zahnzwischenräumen ablagern, ist hinlänglich bekannt. Welche Maßnahme bei der Entfernung dieser Beläge die richtige ist, gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen. In Frage kommen Zahnseide und Interdentalbürsten.
Eine Studie der Cochrane-Organisation empfiehlt Interdentalbürsten. Der Grund: Sie erreichen selbst Vertiefungen im schwer zugänglichen Bereich der Zahnhälse. Zudem sind sie schonender als Zahnseide.
Allerdings wurden die Untersuchungen innerhalb recht kurzer Zeitspannen durchgeführt. Wer also ein Profi in Sachen Zahnseide ist, der sollte dabei bleiben.
Für eine nachhaltige Zahnpflege sollte eine gute Zahnpasta gewählt werden. Diese enthält Fluorid, das der Entstehung von Karies vorbeugt.
Sämtliche Vorurteile gegenüber Fluorid sind übrigens unbegründet. Das haben zahlreiche Studien inzwischen bewiesen. Fluoridhaltige Zahnpasten sind für eine gesunde Zahnpflege wichtig – sowohl für Kinder als auch Erwachsene.
Sie sollten allerdings bedenken, dass Fluorid nicht gegen Bakterien und damit gegen die Entstehung von Parodontose hilft. Fluorid unterstützt die Reparatur von angegriffenem Zahnschmelz, denn Fluorid fördert die Remineralisierung.
Eine umfassende Zahnpflege kann auch die regelmäßige Professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt beinhalten. Im Rahmen einer PZR werden die Zähne zunächst gereinigt und anschließend von Plaque befreit. Es folgen eine sanfte Politur sowie die Behandlung des Zahnschmelzes mit einer fluoridhaltigen Lösung.
Die professionelle Zahnreinigung sollte allerdings in Abständen erfolgen, und nur auf Anraten des Zahnarztes. Denn die eingesetzten Behandlungsstoffe sorgen für eine Tiefenreinigung, die sowohl Zähne als auch Zahnschmelz einer besonderen Belastung aussetzen.
Zur richtigen Zahnpflege gehört auch die richtige Ernährung. Die Devise heißt: So wenig Zucker wie möglich. Dabei müssen Sie keineswegs auf Süßigkeiten verzichten. Naschen Sie nur gelegentlich, am besten am Ende der Mahlzeiten.
Mineralwasser und ungesüßter Tee sind besser als Zucker und säurehaltige Getränke.
Kaugummi ist eine hervorragende Unterstützung zur Zahnpflege. Greifen Sie zu zuckerfreien Produkten. Denken Sie aber daran, dass Kaugummis das Zähneputzen nicht ersetzen können.
Das für den Zahnschmelz wichtige Fluorid findet sich nicht nur in Zahnpasten, sondern auch in Mineralwasser, Seefisch und fluoridhaltigem Speisesalz.
Essen Sie zudem öfters einmal Vollkornprodukte. Diese regen die Speichelproduktion an.