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Dirk Hilmer, CHECK24-Experte für Zahnzusatzversicherungen
Artikel zuletzt überarbeitet am 11.01.2024
„Nichts kommt von selbst“ – diese Erkenntnis gilt auch für den Bereich der Zahnprophylaxe. Wer sich umfassend und regelmäßig um die Gesundheit seiner Zähne kümmert, wird im Laufe der Jahre weniger zahnmedizinische Probleme bekommen. Zahnprophylaxe bedeutet Vorbeugung. Zahnpflege und Mundhygiene sind dabei nur Teil eines Gesamtkonzeptes.
Der Mund ist der erste Abschnitt unseres Verdauungstraktes. Im Mund erhält der Körper erstmalig Kontakt zur Nahrung mit all ihren Bestandteilen. Zähne zerkleinern die aufgenommenen Speisen, Speichel beginnt mit der Zersetzung und ersten Verdauungsprozessen. Hierfür sind Bakterien zuständig.
Im Mund leben rund eine Milliarde dieser Mikroorganismen. Die meisten sind nützlich, andere können jedoch Zähnen und Zahnfleisch schaden. Sie verwandeln den in Speisen enthaltenen Zucker in aggressive Säure. Wird diese nicht durch ausreichenden Speichelfluss physiologisch neutralisiert, greift sie den Zahnschmelz an. Ohne Zahnprophylaxe können sich die Bakterien zu einem Film verbinden und als Plaque auf den Zahnschmelz legen.
Beide Faktoren wirken sich auf Dauer schädigend auf den Zahn aus. Säuren und Plaque machen die schützende Schicht porös, Bakterien können so in tiefergelegene Schichten des Zahns eindringen. Die Folge ist Karies.
Fehlt eine regelmäßige Zahnprophylaxe können Bakterien auch das Zahnfleisch gefährden. Wer auf Zahnpflege und Mundhygiene verzichtet oder sie nur unzureichend durchführt, steigert das Risiko für Zahnfleischentzündungen (Parodontitis).
Eine nachhaltige Zahnprophylaxe schützt vor Zahnverschleiß und Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis. Zahnprophylaxe senkt aber auch das Risiko anderer Erkrankungen wie beispielsweise Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das zeigte eine große Studie der Ewha-Universität in Südkorea mit über 161.000 Teilnehmern im Alter zwischen 40 und 79 Jahren.
Zahnbelag (Plaque) ist Auslöser für Karies und Parodontitis. Die Schicht aus Bakterien, Speise- und Zellresten sollte regelmäßig entfernt werden, denn Zahnbelag bildet sich nach jeder Nahrungsaufnahme neu. Trifft Speichel auf diesen Zahnbelag, so entsteht langfristig der unliebsame Zahnstein. Im Rahmen einer Zahnprophylaxe gelten folgende Tipps, die Sie ganz einfach selbst umsetzen können:
Zahnärzte empfehlen, mindestens morgens und abends die Zähne zu putzen. Nach besonders süßen oder säurehaltigen Speisen ist das Zähneputzen ebenfalls empfehlenswert. Allerdings sollten Sie damit etwa eine halbe Stunde warten. Denn in dieser Zeit kommt der Speichel zum Einsatz. Seine Aufgabe ist es, eine erste, natürliche Mundspülung durchzuführen. Zudem liefert Speichel dem Zahnschmelz aufbauende Mineralien wie Calcium und Phosphat. Wer zu früh putzt, unterbricht daher nur diesen wichtigen Prozess.
Entscheidend für eine gesunde Zahnprophylaxe ist auch die richtige Zahnputztechnik. Kreisen ist out. Beim Zähneputzen sollten sie sanft rütteln und bürsten und am besten kleine Bewegungen durchführen – und zwar vom Zahnfleisch zu den Zähnen. Auf den Kauflächen der Backenzähne dürfen Sie hingegen schrubben.
Für die Zahnbürste ist eine weiche bis mittlere Stärke empfehlenswert. So vermeiden Sie Verletzungen des Zahnfleischs. Das gilt übrigens auch für die Putzdauer. Der Expertenrat zur Zahnprophylaxe lautet: maximal drei Minuten Zähneputzen. Längeres Putzen könnte sich ebenfalls schädlich auf das Zahnfleisch auswirken.
Beim Zähneputzen erreichen Sie lediglich einen Teil der Zähne und Zahnreihen. Speisereste und Bakterien siedeln sich vor allem in den Zahnzwischenräumen an. Für eine umfassende Zahnprophylaxe sollten Sie daher den tückischen Lücken besondere Aufmerksamkeit schenken.
Das funktioniert am besten durch den Einsatz von Zahnseide. Im Handel gibt es gewachste und ungewachste Zahnseide aus Nylon, gut verpackt in einem Spender.
Zahnärzte empfehlen die Verwendung ungewachster Zahnseide. Sie hinterlässt keine Rückstände auf den Zähnen, die möglicherweise neue Ansatzstellen für Plaque bilden.
Der Einzelfaden der Zahnseide wird auf einem sehr kurzen, etwa zwei Zentimeter langen Stück zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten. Begonnen wird an den Zwischenräumen der Schneidezähne. Legen Sie hierfür den Zahnseidefaden um einen Zahn. Dann bewegen Sie den Faden ein paar Male vorsichtig auf und ab, um den Zahnbelag zu entfernen. Verwenden Sie für die nächsten Zwischenräume jeweils ein neues, kleines Stück der Zahnseide.
Interdentalbürsten leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Zahnprophylaxe. Sie sollten bei vergrößerten Zahnzwischenräumen und Zahnlücken verwendet werden.
Auch eine Munddusche kann bei der Reinigung der Zahnzwischenräume sinnvoll helfen. Diese Form der Zahnpflege sollte vor dem Zähneputzen erfolgen. Dann können später die in der Zahnpasta enthaltenen Fluoride direkt den Zahnschmelz erreichen.
Ein antibakterielles Mundwasser ohne chemische Zusätze ist ein weiteres, ergänzendes Puzzleteil einer vernünftigen Zahnprophylaxe. Spüllösungen erreichen sämtliche Stellen an Zähnen und Zahnfleisch. Mundwasser sollten Sie ebenfalls vor dem Zähneputzen verwenden.
Nicht nur auf Zähnen und Zahnfleisch, auch auf der Zunge siedeln sich regelmäßig Bakterien an. Zudem gilt die Zunge als ein Auslöser für Mundgeruch. Deshalb umfasst eine Zahnprophylaxe auch die Reinigung der Zunge. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Zahnbürsten, die auf ihrer Rückseite einen Zungenreiniger tragen. Noch einfacher geht es mit dem Rand eines Teelöffels, der von hinten nach vorn vorsichtig über die Zunge geschabt wird. Als Hausmittel für die gesunde Reinigung der Zunge gelten Salbei, Thymian und Myrrhe.
So appetitlich und verführerisch süße Speisen auch sind – ohne eine entsprechende Zahnprophylaxe stellen sie für Zähne ein ernstes Problem dar. Seien Sie deshalb sparsam mit zuckerhaltigen Lebensmitteln. Gesund für die Zähne ist hingegen Fluorid. Abseits von Zahnpasta findet es sich in bestimmten Speisesalzen und gutem Mineralwasser.
Nikotin und Zahngesundheit – das passt nicht zusammen. Nikotin wirkt sich verengend auf Blutgefäße aus. Das Zahnfleisch wird schlechter durchblutet und damit für Bakterien leichter angreifbar. Es kommt zu häufigeren Zahnfleischentzündungen. Zudem verfärbt Nikotin die Zähne.
Die häusliche Zahnprophylaxe sollte durch regelmäßige, professionelle Kontrollen beim Zahnarzt ergänzt werden. Zweimal jährlich zum Zahnarzt, so lautet die Empfehlung. Der Zahnarzt untersucht den Zustand von Zähnen und Zahnfleisch und kann bei ersten Defekten umgehend eine Behandlung beginnen. Je früher ein Problem erkannt wird, desto besser ist der Heilungserfolg. Zudem werden weitere Erkrankungen der Zähne vermieden.
Die Zahnprophylaxe beim Zahnarzt umfasst auch die professionelle Zahnreinigung (PZR). Die Technik entfernt Plaque selbst an schwer zugänglichen Stellen und sorgt für eine saubere Runderneuerung der Zähne.