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Dirk Hilmer, CHECK24-Experte für Zahnzusatzversicherungen
Artikel zuletzt überarbeitet am 15.01.2024
Auch bei regelmäßigem und gründlichem Zähneputzen werden meist nicht alle Stellen im Gebiss erreicht. An versteckten Bereichen wie den Zahnrändern oder Zahnzwischenräumen verbleibt ein Rest an Belag, den die Zahnbürste nicht erreichen kann.
Verbleibt der Zahnbelag aus Bakterien und Speiseresten auf den Zähnen, wird dieser Biofilm zu einem unerwünschten Endlager für Mineralien des Speichels. Wenn zum Beispiel Kalziumphosphat – wichtig für die natürliche Regeneration von Zahnschmelz – auf Zahnbelag trifft, verhärtet dieser im Laufe der Zeit und es entsteht Zahnstein.
Zahnärzte unterscheiden bei der Bildung von Zahnstein vier Phasen:
Phase 1: Maximal vier Stunden nach dem Zähneputzen entwickelt sich auf dem Zahnschmelz eine erste, noch bakterienfreie Schicht schützenden Speichels.
Phase 2: Reste aus der Nahrung führen in der Speichelschicht zur Bildung und Einnistung von Bakterien.
Phase 3: Die zunächst dünne Schicht wird zu einem teils sichtbaren Belag.
Phase 4: Ohne eine regelmäßige Entfernung des Zahnbelags kommt es nach spätestens zehn Tagen zur Einlagerung von Mineralien, einer Verhärtung des Biofilms und damit zur Bildung von Zahnstein.
Zahnstein kann auf verschiedene Weisen entfernt werden. Während Hausmittel lediglich der Entstehung vorbeugen oder den Zahnstein langsam abbauen, gibt es auch sofort wirkende Methoden. Elektrische oder mechanische Entferner (Küretten) ermöglichen die eigenständige Behandlung zuhause. Die eigenhändige Zahnsteinentfernung birgt jedoch immer ein gewisses Risiko. Das Zahnfleisch könnte verletzt oder Zahnschmelz beschädigt werden. Im schlimmsten Fall kann sogar ein Stück vom Zahn abbrechen. Daher ist die Behandlung durch medizinisches Fachpersonal immer die beste und sicherste Lösung für die Entfernung von harten und weichen Zahnbelägen.
Methode | Kosten |
---|---|
Küretten & Scaler | 3 bis 10 € |
Zahnsteinradierer | 10 bis 20 € |
Elektrischer Zahnsteinentferner | 30 bis 60 € |
Professionelle Zahnsteinentfernung | 50 bis 100 € |
Professionelle Zahnreinigung (PZR) | 80 bis 120 € |
Da sich Bakterien auf der rauen Oberfläche von Zahnstein sehr gut ansiedeln können, gilt er als Ursache für Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und daraus resultierende Erkrankungen des Zahnfleischs (Parodontitis). Wird der harte Belag dann entfernt, haben die Zähne nicht mehr den nötigen Halt, was weitere Behandlungen notwendig macht.
Außerdem beschränken sich die Risiken nicht nur auf den Mundraum. Neben Bakterien kann sich auch Zahnbelag besonders gut auf der rauen Oberfläche des Zahnsteins ablagern. Zahnbelag gilt als Auslöser von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kann die Ausprägung von tiefen Atemwegsentzündungen negativ beeinflussen und wirkt sich erschwerend auf die Therapie von Diabetes mellitus aus.
Genauso wichtig wie die regelmäßige Entfernung von Zahnstein ist eine gewissenhafte Mundhygiene, um seine Entstehung möglichst zu vermeiden.
Die gesetzliche Krankenkasse bezahlt eine Zahnsteinentfernung pro Kalenderjahr. Bei der Zahnsteinentfernung werden aber lediglich die harten Beläge entfernt. Plaque an schwer zu erreichenden Stellen, der zur erneuten Bildung von Zahnstein führt, wird im Rahmen dieser Behandlung nicht beseitigt. Um den besten Schutz zu liefern, sollten Patienten daher mindestens ein Mal jährlich eine professionelle Zahnreinigung (PZR) durchführen lassen. Auch wenn sie nicht als Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen zählt, wird die PZR mittlerweile von manchen bezuschusst. Es ist daher ratsam, sich bei der GKV nach einer Teilerstattung zu erkundigen.
Durch eine private Zahnzusatzversicherung können sich Patienten in der Regel vollständig vor den hohen Kosten der professionellen Zahnreinigung schützen. Viele Versicherer leisten einen jährlichen Festbetrag für Prophylaxemaßnahmen, der die Kosten der PZR vollständig abdeckt.
Ist der Zahnstein erst mal entdeckt, suchen viele Patienten nach Hausmitteln, um die harten Beläge zu entfernen. Für die Beseitigung setzt man dann auf säurehaltige Mittel wie Essig oder Zitronen. Auch Backpulver ist oft im Gespräch. Da aggressive Hausmittel aber auch negative Auswirkungen auf den gesunden Zahnschmelz haben können, sollten sie stets mit Vorsicht und nicht zu häufig genutzt werden. Ein besonders großer Effekt wird durch sie ohnehin nicht erzielt. Viel eher sollten Hausmittel dazu dienen, die Entstehung von Zahnstein möglichst zu vermeiden.
Backpulver: Die Inhaltsstoffe von Backpulver neutralisieren Säuren im Mund und beugen der Zahnsteinbildung vor. Wird es in Pulverform auf die Zähne aufgetragen, wirkt es wie ein Schleifmittel, wodurch Zahnschmelz und Zahnfleisch beschädigt werden können. Um dies möglichst zu verhindern, können Sie das Backpulver immer mit Wasser vermischen. Verrühren Sie dazu einen Teelöffel Backpulver in einem Glas Wasser und spülen Sie damit 30 Sekunden Ihren Mund. Anschließend sollten Sie mit klarem Wasser kräftig nachspülen, um alle Reste des Pulvers aus dem Mund zu entfernen.
Zitronen und Essig: Die enthaltenen Säuren sollen den Zahnstein aufweichen und langsam ablösen. Da aber nicht nur der Zahnstein, sondern auch der wichtige Zahnschmelz angegriffen wird, sollten Sie auf diese Methode besser verzichten.
Teebaumöl: Das Teebaumöl hilft nicht dabei vorhandenen Zahnstein zu entfernen, sondern verlangsamt seine Entstehung. Die Inhaltsstoffe sollen dabei helfen, Bakterien abzutöten, die Teil der Zahnsteinentstehung sind. Verwenden Sie das Teebaumöl als Mundspülung, indem Sie zwei Tropfen in einem Glas mit warmem Wasser auflösen. Mit der Lösung spülen Sie anschließend 20 bis 30 Sekunden Ihren Mund aus.
Ölziehen: Diese Methode wenden Sie am besten morgens nach dem Aufstehen an. Nehmen Sie einen Esslöffel voll Speiseöl (Sonnenblumenöl eignet sich besonders gut) in Ihren Mund und spülen Sie ihn damit für 20 Minuten. Das Öl bindet Bakterien und durch das lange Spülen wird die Durchblutung des Zahnfleischs gefördert. Das Öl sollten Sie nicht schlucken! Nachdem die 20 Minuten vorbei sind, spucken Sie das Öl aus und putzen anschließend wie sonst auch Ihre Zähne. Ein angenehmer Nebeneffekt: Das Ölziehen beugt Mundgeruch vor.
Xylit: Hierbei handelt es sich um einen Austauschstoff für Zucker, der häufig in Kaugummis vorkommt. Der Kaugummi hilft dabei, Ablagerungen auf den Zähnen auch ohne Zähneputzen zu entfernen. Vor allem nach Mahlzeiten kann dies Plaque vorbeugen. Forschungen haben außerdem ergeben, dass sich Xylit positiv auf die Zahngesundheit auswirkt, da es den Speichelfluss erhöht. Das ist förderlich, weil das Calciumphosphat im Speichel die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelz erhöht.
Sesamkörner: Ähnlich wie Backpulver soll ein Brei aus gut zerkauten Sesamkörnern eine schmirgelnde Wirkung auf den Zahnstein haben. Der Effekt ist dabei wenig bis gar nicht spürbar. Auch das Ergebnis ist eher ernüchternd. Jedoch greift Sesam den Zahnschmelz nicht an und liefert zudem gesunde Fette für den Körper.
Myrrhe-Tinktur: Zwar hilft sie nicht direkt gegen Zahnstein, jedoch reduziert sie die Säurebildung an den behandelten Stellen. Dies führt dazu, dass die Entstehung von Zahnstein verlangsamt wird. Myrrhe-Tinkturen erhalten Sie sowohl online als auch in jeder Apotheke.
Hausmittel sind bei der Entfernung von Zahnstein deutlich weniger effizient als die professionelle Entfernung. Sie sollten daher eher zur Vermeidung als zur Entfernung von Zahnstein angewandt werden.
Manche Patienten schämen sich davor, Ihren Zahnstein von einem Zahnarzt entfernen zu lassen. In einigen Fällen greifen sie dann selbst zu medizinischen Geräten wie Scalern oder Küretten, um den eigenen Zahnstein loszuwerden. Jedoch besteht dabei nicht nur eine hohe Verletzungsgefahr für das Zahnfleisch. Auch der Zahnschmelz kann durch unprofessionelle Behandlung dauerhaft und unwiederbringbar geschädigt werden. Dies hätte eine Zahnfüllung oder Zahnersatz zur Folge. Auch elektrische Zahnsteinentferner können bei falscher Handhabung dramatische Folgen für die Gesundheit des Zahnschmelzes haben.
Daher ist es niemals ratsam, Zahnstein selbst zu entfernen!
Scham oder Ängste sollten Sie nicht daran hindern, ausgebildetes Fachpersonal aufzusuchen. Ihr Zahnarzt weiß um Ihr Befinden und will Ihnen möglichst schnell wieder zu einem gesunden Lächeln verhelfen. Der Beschluss dazu ist für viele Patienten nicht einfach, durch eigenmächtige Behandlung wird die Zahngesundheit langfristig jedoch nur verschlimmert.
Prinzipiell sollte die Vermeidung von Zahnstein das Ziel sein und nicht die Zahnsteinentfernung. Hierfür ist eine gute Zahnpflege der beste Weg.
Um Zahnstein möglichst gründlich und sicher zu entfernen, raten Zahnärzte zu ein bis zwei professionellen Zahnreinigungen pro Jahr. Da die gesetzliche Krankenkasse nicht für deren Kosten aufkommt, müssen die Patienten die dabei anfallenden Kosten von etwa 100€ pro Behandlung selbst bezahlen.
Eine private Zahnzusatzversicherung übernimmt die Kosten dafür. Je nach Tarif erstatten die Anbieter eine gewisse Anzahl an Zahnreinigungen oder auch einen jährlichen Festbetrag bei Inanspruchnahme. Durch einen Vergleich unter den Zahnzusatzversicherungen können Sie den perfekten Tarif für Ihre Bedürfnisse zum besten Preis finden.