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Pflegekosten im Heim: Pflegekosten für die Pflege im Heim steigen rasant an

München, 20.7.2023 | 09:53 | dor

Die Pflege im Heim wird für viele Pflegebedürftige zunehmend unbezahlbar. Eine neue Auswertung zeigt, dass die Eigenbeteiligung in den letzten Monaten deutlich gestiegen ist. Laut einer Analyse des Verbands der Ersatzkassen mit Stand zum 1. Juli 2023 mussten Pflegebedürftige im ersten Jahr im Heim im bundesweiten Durchschnitt 2.548 € pro Monat aus eigener Tasche zahlen. Zum Vergleich waren es am 1. Januar 2023 noch 2.411 € und Anfang 2022 noch 2.133 €.

Hand mit Taschenrechner und Euro-GeldscheinenDie Pflegekosten für die Pflege im Heim steigen rasant an.
Die Belastungen für Bewohnerinnen und Bewohner mit weniger als zwei Jahren Aufenthalt liegen trotz der Einführung von Entlastungszuschlägen zum Jahresbeginn 2022 weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als zuvor. Dies liegt unter anderem an den gestiegenen Löhnen für dringend benötigte Pflegekräfte sowie den steigenden Kosten für Unterkunft, Essen und Trinken. Es ist wichtig zu beachten, dass die Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten eines Heimaufenthalts übernimmt, und die Zuzahlungen nicht nur den Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung umfassen, sondern auch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in den Einrichtungen.

Starke Kostensteigerung für Pflegeheime

Die Auswertung zeigt, dass ohne die Entlastungszuschläge die durchschnittliche Gesamtzuzahlung für alle Pflegebedürftigen nun bei 2.610 € pro Monat liegen würde. Innerhalb von zwölf Monaten stieg allein der Eigenanteil für die reine Pflege um 281 € auf durchschnittlich 1.245 € pro Monat. Seit 2022 gibt es eine Kostenbremse in Form eines Zuschlags, der mit zunehmender Aufenthaltsdauer ansteigt. Dieser Zuschlag bezieht sich ausschließlich auf den Eigenanteil für die Pflege und nicht auf die sonstigen Kosten. Im ersten Jahr im Heim reduziert der Zuschlag den Eigenanteil um 5 %, im zweiten um 25 %, im dritten um 45 % und ab dem vierten Jahr um 70 %. Trotz des höchsten Zuschlags belaufen sich die durchschnittlichen Zuzahlungen immer noch auf 1.738 € pro Monat.

Die Daten wurden aus Vergütungsvereinbarungen zwischen den Pflegekassen und den Heimen in allen Bundesländern ausgewertet und beziehen sich auf Bewohner mit Pflegegraden von zwei bis fünf. Diese Zahlen verdeutlichen die steigenden finanziellen Belastungen für Pflegebedürftige und ihre Familien in Bezug auf die Pflege im Heim. Die Kostensprünge bei den Pflegeheimen sind unter anderem auf die gestiegenen Personalausgaben zurückzuführen. Seit September 2022 müssen alle Einrichtungen ihre Pflegekräfte nach Tarifvertrag oder ähnlichen Regelungen bezahlen, um mit den Pflegekassen abrechnen zu können. Diese Vorgabe wurde von der vorherigen schwarz-roten Regierung eingeführt, sowohl um Pflegekräfte im Beruf zu halten als auch neue Fachkräfte zu gewinnen. Durch die Einhaltung des Tarifvertrags oder ähnlicher Lohnvereinbarungen steigen die Personalkosten für die Pflegeheime, was sich auf die Gesamtkosten der Pflege auswirkt und zu höheren Zuzahlungen seitens der Bewohnerinnen und Bewohner führt.

Im Südwesten sind die Pflegekosten am höchsten

Die Kosten für die Pflege im Heim variieren regional stark. Baden-Württemberg hatte mit durchschnittlich 2.913 € pro Monat die höchsten Kosten für das erste Jahr im Heim, während Sachsen-Anhalt mit 1.994 € die niedrigsten Belastungen aufwies. Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für Unterkunft und Verpflegung betrugen bundesweit 888 €, Mitte 2022 waren es im Vergleich 814 €. Diese Zahlen verdeutlichen die erheblichen regionalen Unterschiede in den Pflegekosten und den Einfluss auf den Gesamtbetrag, den Pflegebedürftige und ihre Familien tragen müssen.

Mit einer privaten Pflegezusatzversicherung können Sie sich umfassend für den Pflegefall absichern: Im Pflegefall zahlt eine Pflegezusatzversicherung ein monatliches Pflegegeld - abhängig vom Pflegegrad und davon, ob Sie im Heim (stationär) oder zu Hause (ambulant) gepflegt werden möchten.

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/altenpflege-zuzahlungen-rasant-gestiegen-a-50370488-6085-4d36-8cf7-c5757124e2e1
 
 

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