Studie: Zu hohe Geschwindigkeit in Spielstraßen

Die durchschnittliche Geschwindigkeit in verkehrsberuhigten Bereichen ist deutlich zu hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV).

Verkehrsberuhigte Bereiche, die mit dem Verkehrszeichen 325.1 (siehe Bild) gekennzeichnet sind, werden umgangssprachlich als Spielstraßen bezeichnet. Hier sind Kinderspiele überall erlaubt und Fußgänger haben grundsätzlich Vorrang vor Fahrverkehr. Zudem müssen laut Straßenverkehrsordnung (StVO) Fahrrad-, Auto-, Lkw- und Motorradfahrer Schrittgeschwindigkeit fahren. Das Problem: Die Schrittgeschwindigkeit ist in der StVO nicht definiert.

Laut Studie liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit in verkehrsberuhigten Bereichen liegt bei etwa 18 km/h. Auch wenn die Verkehrsordnung keine allgemeinverbindliche Geschwindigkeitsbegrenzung für sogenannte Spielstraßen vorschreibt und es unterschiedliche Formen von verkehrsberuhigten Bereichen gibt, bewerten die Studienautoren eine Geschwindigkeit von 18 km/h als deutlich zu hoch. Legt man die Schrittgeschwindigkeit eines einfachen Fußgängers von rund 4 km/h als Maßstab zugrunde, erscheint dies plausibel.

Problembereich: Übergänge zu den Hauptstraßen
Insgesamt ereignen sich trotz erhöhter Geschwindigkeit in verkehrsberuhigten Bereichen nur wenige Unfälle. Das Hauptproblem sind jedoch die Übergänge zu den Hauptstraßen. Hier ereignen sich knapp die Hälfte aller Unfälle mit Personenschaden und schweren Sachschäden. Um das Unfallrisiko und das Geschwindigkeitsniveau für verkehrsberuhigte Bereiche zu senken, schlägt der UDV unter anderem vor:

• Die Übergänge von einem verkehrsberuhigten Bereich ins übergeordnete Straßennetz müssen für alle Verkehrsteilnehmer eindeutig und verständlich gestaltet und geregelt sein.
• Um das Geschwindigkeitsniveau zu reduzieren, sollten bauliche Maßnahmen ergriffen werden.